Die Windenergie bringt grundsätzlich eine Reihe von Vorteilen mit sich. Sie ist nachhaltig, vergleichsweise günstig und kann die meiste Zeit eine recht konstante Stromproduktion garantieren. Doch nicht alle Anwohner sind von den riesigen Windrädern begeistert. In letzter Zeit sind daher vermehrt Ansätze ausprobiert worden, bei denen Windenergie durch Mini-Kraftwerke auch in den Innenstädten gewonnen werden kann. So ist in Berlin ein Hybridkraftwerk im Einsatz, das sich die an Hausfassaden entstehenden Aufwinde zunutze macht. In London wiederum findet ein Pilotprojekt der Firma Moya Power in einem Tunnel der S-Bahn statt. Die Fahrtwinde der Züge werden genutzt, um daraus Energie zu gewinnen und diese schließlich in den Stromkreislauf der Stadt einzuspeisen.


Die Energieproduktion liegt deutlich niedriger als bei Solarmodulen

Möglich wird dies durch den Fluorkunststoff PVD. Dieser besitzt die Eigenschaft, Energie aufzunehmen, sobald er sich bewegt. In London kommen daher lang geschnittene Kunststofffransen zum Einsatz. Warum das Material sich bewegt, spielt für die Energiegewinnung keine Rolle. Der Ansatz funktioniert daher schon, wenn der Zug sich langsam nähert und die Wände leicht zu vibrieren beginnen. Der Fahrtwind der S-Bahn sorgt dann schließlich für zusätzliche Bewegung. Den Angaben der Entwicklerin Charlotte Slingsby zufolge kann auf diese Weise in etwa zehn Prozent der Energie gewonnen werden, die ein klassisches Solarmodul auf der selben Fläche erzeugen könnte. Damit wird klar: Um eine echte Konkurrenz zu Solapanels und Windrädern handelt es sich nicht. Vielmehr soll die neue Technologie überall dort zum Einsatz kommen, wo die klassischen Formen der nachhaltigen Energiegewinnung nicht genutzt werden können.

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Das Pilotprojekt in London könnte wegweisende Bedeutung haben

Neben den Eisenbahntunneln können dies beispielsweise auch Autobahnbrücken oder Straßentunnel sein. In allen Fällen dürften auch die größten Kritiker der Windkraft keine Einwände haben: Weder wird die Landschaft verschandelt, noch werden Zugvögel und andere Tiere gefährdet. „Wenn wir alle in Städten leben, die Energie benötigen, müssen wir nach neuen und kreativen Wegen Ausschau halten, diese zu produzieren. Ich wollte eine Lösung kreieren, die in verschiedenen Situationen funktioniert und flexibel angepasst werden kann“, erklärte die südafrikanische Erfinderin die Idee hinter ihrer Entwicklung. Erweist sich das Pilotprojekt in London als erfolgreich, soll die Technologie dann großflächig zum Einsatz gebracht werden – und ihren Teil zur Energiewende beitragen.

Via: Inhabitat

1 Kommentar

  1. Sebastian

    19. Februar 2018 at 16:20

    Das Problem kann ich sehr gut nachvollziehen. Spiele-Grafikkarten werden inzwischen zwei Drittel ÜBER der UVP des Herstellers gehandelt. Preisvergleiche weisen binnen Jahresfrist um 50 % gestiegene Preise bei schlechterer Verfügbarkeit aus – und schon vor einem Jahr war die Marktlage angespannt.

    Zwei Jahre alte Modelle kosten heute gebraucht wesentlich mehr als Neuware zu ihrem Erscheinungstermin, obwohl die Technik entsprechend gealtert ist.

    Bei Arbeitsspeicher ist das Problem übrigens ganz ähnlich, auch wenn hier zum Mining-Boom noch der Smartphone-Boom hinzukommt.

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