Offshore-Windparks sind technisch deutlich schwieriger zu realisieren, als Windräder auf dem Land. Erst 1991 gelang in Dänemark der Durchbruch: Vor der Küste von Vindeby in der Nähe von Lollard gingen die ersten Windkraftanlagen auf dem Meer in Betrieb. Ihre Leistung war allerdings noch vergleichsweise bescheiden. So wurden elf Turbinen mit einer Kapazität von jeweils 450 Kilowatt installiert. Gemeinsam reichte dies, um rund 2.200 Haushalte mit sauberem Strom zu versorgen. Zum Vergleich: Der Betreiber Dong Energy plant aktuell einen Windpark namens „Hornsea Project One“. Dieser wird nachhaltigen Strom für rund eine Millionen Haushalte produzieren. Die Technologie hat in den letzten 25 Jahren also enorme Fortschritte gemacht.


Vindeby gilt als Wiege der Offshore-Windindustrie

„Die Vindeby Offshore Windfarm wirkt beinahe wie ein Miniaturmodell im Vergleich zu den riesigen Projekten, die inzwischen in Nordeuropa realisiert werden“, erklärt Leif Winther, bei Dong Energy für die Windparks in Dänemark zuständig. „Aber ohne die Erfahrung, die wir bei der weltweit ersten Offshore-Windfarm gesammelt haben, wären wir nicht dort, wo wir heute sind. Man kann durchaus sagen, dass Vindeby die Wiege der Offshore-Windindustrie ist und dass dies der Ort ist, wo sie geboren wurde“, so der Manager weiter. Nach 25 Jahren im Einsatz sind die Windturbinen nun aber nicht nur leistungstechnisch überholt, sondern auch langsam am Ende ihrer Lebensdauer. Der Betreiber hat sich daher für den Rückbau des Windparks entschieden.


Der Rückbau soll möglichst umweltschonend vonstattengehen

Auch auf diesem Gebiet wird die weltweit erste Offshore-Windfarm wieder wichtige Erkenntnisse liefern. Denn logischerweise ist es nicht nur kompliziert, im Meer einen Windpark zu errichten – ebenso aufwendig ist es auch, diesen wieder abzubauen. „In Zukunft müssen noch andere und deutlich größere Offshore-Windfarmen abgebaut werden. Wie dies am effizientesten und unter größtmöglicher Berücksichtigung der Umwelt geschehen kann, ist noch immer unerforschtes Gebiet“, erklärt Winther. Die nun abgebauten Turbinen werden teilweise für Forschungszwecke genutzt, teilweise ausgeschlachtet und auf noch brauchbare Komponenten untersucht und teilweise im Rahmen eines Lärmschutzprojektes verwendet.

Via: Cleantechnica

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