Die neuen Windgeneratoren von Enercon im ostfriesischen Aurich sind mit einer Art Schalldämpfer ausgestattet. Das von Anwohnern als lästig empfundene „Wusch, Wusch, Wusch“, das normale Rotorblätter bei jeder Umdrehung erzeugen, ist hier kaum zu vernehmen. Die Enden der Flügel ähneln einem gewaltigen Sägeblatt oder auch Haifischzähnen. Die Zacken zerlegen die lärmenden Luftwirbel, die an der Vorderkante entstehen, in viele kleine Wirbel, die entsprechend ihrer Größe weniger Lärm erzeugen.


Akzeptanz von Windenergie könnte steigen

Trailing Edge Serrations (TES) nennt Enercon seine Entwicklung, die bei Anlagen der oberen Leistungsklasse meist serienmäßig ist. Der Hinterkantenkamm, wie TES auch anschaulich genannt wird, wird bei kleineren Generatoren auf Wunsch geliefert, etwa wenn sich sonst die Umweltschutzauflagen nicht erfüllen lassen. Das Zackenband wird nur im äußeren Flügelbereich angebracht, weil diese Teile besonders schnell rotieren, die Wirbel also sehr groß sind. In Richtung Flügelspitze verkleinern sich die Zähne. Das, so haben Versuche ergeben, reduziert den Lärm am effektivsten. Die Leistung wird durch TES nicht reduziert. Enercon erwartet, dass leise Windgeneratoren von der Bevölkerung eher akzeptiert werden. Nachträglich können Flügel damit nicht ausgestattet werden. TES wird beim Zusammenfügen der beiden Flügelschalen gewissermaßen eingeklemmt.


Bei den Eulen abgekupfert

Vorbild sind Eulen, die nahezu lautlos fliegen. Die Natur hat die Flügel des Raubvogels mit drei Systemen ausgestattet. An der Vorderseite befindet sich ein Kamm aus steifen Federn, an der Rückseite flexible weiche Fransen. Letzte verwandeln die Luftwirbel, die an der Vorderkante entstehen, in laue Lüftchen. Die Flügeloberseite hat eine samtartige Struktur, die ebenfalls Lärm dämpft.

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