In Asien wird die enorme Luftverschmutzung in vielen Städten regelmäßig durch dichten Smog sichtbar. Die meisten europäischen Städte haben inzwischen allerdings eine deutlich höhere Luftqualität. Auch auf unserem Kontinent ist die Feinstaubbelastung allerdings enorm. Immerhin neunzig Prozent der Einwohner sind hier regelmäßig höheren Belastungen ausgesetzt als von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlen. Die Feinstaubbelastung entsteht dabei durch das Verbrennen fossiler Energieträger – etwa in Automotoren oder Kraftwerken – und durch verschiedene industrielle Prozesse. Ein möglicher Ansatzpunkt ist es daher, die Entstehung der kleinen Schmutzpartikel zu reduzieren. In den Niederlanden wird nun allerdings eine andere Herangehensweise ausprobiert: Dort soll ein riesiger Vakuum-Reiniger die Luft in den Städten reinigen.


Die Luft in einer Umgebung von dreihundert Metern kann gereinigt werden

Das Problem ist dabei durchaus nicht nur theoretischer Natur. Denn die Luftverschmutzung kann Asthma und andere Atemwegserkrankungen auslösen und sogar Krebs verursachen. Der nun vorgestellte Reiniger kann 800.000 Kubikmeter Luft in der Stunde einsaugen und reinigen. Tests des Energy Research Center in den Niederlanden haben ergeben, dass dadurch sämtliche Feinstaubpartikel und immerhin 95 Prozent der Ultrafeinstaubbelastung aus der Luft gefiltert werden. Der Vakuum-Reiniger besteht aus Stahl und kann die Luft in einer Umgebung von rund dreihundert Metern reinigen. Denkbar ist daher, das Gerät auf verschiedenen Hausdächern zu installieren und so eine flächendeckende Reinigung zu gewährleisten.


In Deutschland ist vor allem Stuttgart von der Problematik betroffen

Die Reinigung der Luft ist zudem die einzige Aufgabe des Vakuum-Reinigers. Der aus der Luft gefilterte Schmutz wird anschließend einfach fachmännisch entsorgt. Einen anderen Ansatz wählte vor einiger Zeit der niederländische Künstler Daan Roosegarde. Dieser installierte in Rotterdam und Peking riesige Luftreinigungstürme. Der dadurch aus der Luft gefilterte Schmutz wurde dann komprimiert und zu Juwelen und anderen Schmuckstücken verarbeitet. Diese wurden dann verkauft. Dabei handelte es sich allerdings in erster Linie um ein Kunstprojekt, während die nun vorgestellten Vakuum-Reiniger tatsächlich für einen großflächigen Einsatz gedacht sind. In Deutschland leidet aktuell vor allem das in einem Kessel gelegene Stuttgart unter einer dauerhaft erhöhten Feinstaubbelastung.

Via: Treehugger

1 Kommentar

  1. Christoph

    28. Oktober 2016 at 12:30

    Interessant, würde mich nur interessieren, was die Insekten dazu sagen. Unter dem Aspekt der Energieeinsparung müssen die Dinger ja auch nicht dauernd laufen.Wäre sicherlich eine gute Sache.

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