Bisher ist der Energiemix des Königreichs Marokko eher unausgeglichen. Rund 94 Prozent des Energiebedarfs stammen aktuell aus fossilen Energieträgern. Dabei hat das Land eigentlich ideale Voraussetzungen, um einen Großteil des Energiebedarfs über Erneuerbare Energien zu decken. Dies scheint die Regierung nun auch erkannt zu haben und hat daher ambitionierte Ziele zum Ausbau der Solarenergie verkündet. Sinnvollerweise entstehen die neuen Solarkraftwerke dabei in der Wüste. Der dort reichlich vorhandene Sand wird dann zusätzlich genutzt, um die Energie tagsüber speichern zu können. Diese kann dann über Nacht wieder abgegeben werden und so für eine konstante Energieversorgung sorgen.


Die Sandspeicherung wurde in Jülich entwickelt

Insgesamt sollen auf diese Weise Kapazitäten von 580 Megawatt entstehen. Das erste Kraftwerk in der Nähe der Stadt Ouarzazate wird bereits nächsten Monat in Betrieb gehen. Drei weitere sollen in den nächsten Jahren folgen. Zu Beginn werden dann rund 160 MW produziert. Die Energie kann zunächst so gespeichert werden, dass auch noch drei Stunden nach Sonnenuntergang Strom geliefert wird. Die weiteren Ausbaustufen sollen dann für eine rund um die Uhr Versorgung sorgen. Gespeichert wird die Energie dabei im Sand. Die zugrundeliegende Technik ist schon länger bekannt. Für gewöhnlich wird die Wärme aber in flüssigem Salz gespeichert. Wissenschaftler am Solar-Institut in Jülich kamen dann auf die Idee, dafür den kostengünstigen Sand zu nutzen.


Energiesubventionen werden gestrichen

Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern ist für Marokko aktuell eine kostspielige Angelegenheit. Denn viele Bewohner können sich die teure Importenergie nicht leisten. Diese wird daher von der Regierung subventioniert. Eine Maßnahme, die nicht nur die Staatskasse belastet, sondern auch Fehlanreize setzt. Denn je billiger die Energieversorgung ist, desto geringer ist der Anreiz Energie zu sparen. Die Regierung hat daher – parallel zu den Ausbauplänen der Erneuerbaren Energien – angekündigt, die Energiesubventionen zu streichen.

Via: Treehugger

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