Die Laufzeit von Akkus spielt heutzutage eine immer wichtigere Rolle. Sowohl bei Smartphones, als auch bei Drohnen oder Elektrofahrzeugen würden die Nutzer enorm davon profitieren, wenn es gelänge, die Nutzungsdauer zu erhöhen. Forscher in aller Welt arbeiten daher aktuell an entsprechenden Lösungen. Dem MIT-Startup SolidEnergy scheint dabei nun ein entscheidender Schritt gelungen zu sein. Durch den Einsatz neuer Materialien und einen veränderten Aufbau konnte die Energidichte und damit die Leistung von herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus verdoppelt werden. Im November sollen die neuen Akkus dann erstmals bei Drohnen zum Einsatz kommen. Der weitere Fahrplan: Ab dem nächsten Jahr werden auch Smartphones und Wearables mit den länger laufenden Akkus ausgestattet. Ein Jahr später dann auch Elektroautos.


Die Akkus können kleiner oder leistungsfähiger werden

Die wichtigste Veränderung dabei: Die gewöhnlich aus Grafit bestehende Anode wurde durch eine dünne Lithium-Folie ersetzt. Um dann bei normalen Temperaturen einen sicheren und stabilen Betrieb gewährleisten zu können, waren zudem noch einige kleinere Veränderungen am Design und bei den verwendeten Materialien notwendig. Die Mühe hat sich aber offensichtlich gelohnt: Denn die neue Technologie kann genutzt werden, um entweder kleinere Akkus zu verbauen oder die Leistungsfähigkeit massiv zu erhöhen. Unternehmenschef Qichao Hu verdeutlicht die Möglichkeiten am Beispiel von Elektroautos: „Wir können die Größe und das Gewicht der Batterie um die Hälfte reduzieren – und das Auto wird dennoch die selbste Strecke zurücklegen. Oder wir behalten Größe und Gewicht bei und die Autos können mit einer Aufladung bis zu 400 Meilen zurücklegen“. Bisher liegt der Industriestandard bei rund 200 Meilen.


Das bisherige Produktionsverfahren kann weitgehend beibehalten werden

Beide Möglichkeiten dürften bei den Herstellern von Elektroprodukten auf großes Interesse stoßen und könnten langfristig sogar neue Innovationen ermöglichen. Ein großer Vorteil der Neuentwicklung liegt zudem in der Tatsache, dass die Produktion mit Hilfe der bestehenden Infrastruktur erfolgen kann. Es müssen also keine neuen Fertigungsanlagen errichtet werden, was die Kosten für die Produktionsumstellung niedrig hält und eine zeitnahe Produkteinführung ermöglicht. SolidEnergy jedenfalls ist bereits in eine entsprechende Pilotanlage gezogen und hat mit ersten Tests begonnen – bevor dann im November die Auslieferung der Drohnen-Akkus beginnen soll.

Via: MIT News

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