Solarstraßen bringen in der Theorie einige Vorteile mit sich. Der größte ist sicherlich, dass die Straßen ja ohnehin vorhanden sind und die Solarmodule so keinen weiteren Platz beanspruchen. Nach jahrelanger Forschung wurde Ende vergangenen Jahres in Frankreich die weltweit erste Solarstraße eröffnet. Zuvor entstand bereits in den Niederlanden ein Solarradweg, der die beteiligten Ingenieure positiv überraschte: Er produzierte mehr Strom als zuvor erwartet wurde. Nun ziehen auch die Vereinigten Staaten nach: Auf einer Straße im US-Bundesstaat wurden fünfzig Quadratmeter mit der Solarstraßentechnik der Firma Wattway ausgestattet. Die dort produzierte Energie soll dann genutzt werden, um ein in der Nähe gelegenes Forschungszentrum mit sauberem Strom zu versorgen.


Initiatoren sind die Erben von Ray Anderson

Konkret geht es um einen Teil der Interstate 85 an der Grenze zum Bundesstaat Alabama. Die Straße ist nach Ray Anderson benannt, einem Pionier der nachhaltigen Produktionstechniken. Seine Familie fand dann allerdings heraus, dass alleine auf der nach Anderson benannten Strecke jährlich mehr als fünf Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen werden. Für die Nachfahren war die Umbenennung der Straße daher keine ausreichende Würdigung der Verdienste Andersons. Stattdessen nahmen sie einen Teil des Erbes und bauten die Strecke damit so aus, dass dort inzwischen verschiedene Ansätze zur Reduzierung der CO2-Emissionen im Straßenverkehr getestet werden können. Dazu gehört nun auch die neu eröffnete Solarstraße.


Auch der Reifendruck spielt bei der Nachhaltigkeit eine Rolle

Die beteiligten Experten gehen dabei davon aus, dass auf den rund fünfzig Quadratmetern jährlich immerhin 7.000 Kilowattstunden sauberer Strom produziert werden können. Allie Kelly, Direktorin der Ray C. Anderson Foundation, erklärte anlässlich der Straßeneinweihung: „Wir befinden uns an einem Wendepunkt im Transportwesen. In fünf bis zehn Jahren werden wir uns nicht mehr an die Zeit erinnern können, in denen wir auch nur zehn Cent an Infrastrukturausgaben in Straßen investiert haben, die nur eine einzige Sache konnten.“ Die Stiftung testet neben der Solarstraße zudem weitere Ansätze: So gibt es auf der Interstate 85 auch einen Bereich, wo automatisch der Reifendruck vorüberfahrender Autos gemessen wird. Die Idee dahinter: Korrekt aufgepumpte Reifen verbrauchen weniger Treibstoff, was wiederum dem Klima nützt.

Via: Inhabitat

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