Wer schon einmal mit dem Schiff in rauer See unterwegs war, der weiß, dass der Ozean eine unglaubliche Kraft besitzt. Der Gang der Wellen ist zudem vergleichsweise gut berechenbar. Die Wellenenergie ist daher theoretisch deutlich weniger schwankungsanfällig als Sonnen- oder Windenergie. Bisher gibt es aber ein Problem: Der Ozean kann manchmal auch schier unbeherrschbare Kräfte entfalten. Die meisten der bisher präsentierten Wellenkraftwerke funktionierten daher in der Theorie – mussten in der Praxis aber zu oft repariert und gewartet werden. Das US-Unternehmen Oscilla Power hat nach eigenen Angaben nun aber eine Lösung entwickelt. Eine fest installierte Anlage namens Triton, die auf bewegliche Teile verzichtet und so auch den stärksten Wellen standhalten soll.


Eine Anlage kann rund fünfhundert US-Haushalte mit Strom versorgen

Deswegen kommen keine Turbinen oder Rotoren zum Einsatz, weil diese zu anfällig für Störungen sind. Vielmehr handelt es sich um schwimmende Kapseln, die durch Seile mit dem Meeresboden verbunden sind. Innerhalb dieser Kapseln befinden sich dabei magnetische Generatoren. Diese werden durch den Wellengang aktiviert und es entsteht Energie. Eine einzelne Anlage soll dabei rund 600 KW an Energie erzeugen, was in etwa dem Monatsverbrauch von 500 US-Haushalten entspricht. Weil die Kraft der Wellen aber natürlich nicht verloren geht, kann die Technik auch ganz einfach herauf skaliert werden – beispielsweise indem man mehrerer der kleinen Wellenkraftwerke nebeneinander platziert.


Bis zu fünfzehn Prozent des weltweiten Energiebedarfs kann das Meer decken

Oscilla Power hat dabei berechnet, dass sich auf diese Weise rund 15 Prozent des weltweiten Energiebedarfes decken ließe. Nur auf die Vereinigten Staaten bezogen, ergäbe sich sogar ein Wert von mehr als einem Drittel. Die Energie aus Wellenkraft soll zudem so günstig produziert werden können, dass keine Subventionen benötigt würden. Bevor allerdings in solch großen Dimensionen gedacht werden kann, muss Oscilla Power zunächst noch unter Beweis stellen, dass die Technik tatsächlich sämtlichen Launen des Ozeans standhält und trotzdem günstige Energie produziert. Sollte dies gelingen, könnte die Kraft der Wellen beispielsweise als saubere Grundlastenergie dienen und die Schwankungen der Wind- und Sonnenenergie ausgleichen.

Via: Interesting Engineering

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