Australien ist in vielen Regionen eher spärlich besiedelt. Schon in der Vergangenheit wurden daher vergleichsweise viele Stromleitungen benötigt. Verkompliziert wird die Situation nun noch durch die zunehmende Einspeisung von Erneuerbaren Energien. Denn die saubere Energie fließt nicht konstant und planbar, sondern es wird mal mehr und mal weniger Strom eingespeist. Dadurch wiederum wird es deutlich schwieriger Angebot und Nachfrage in Einklang zu bringen. Theoretisch ginge dies durch den Bau neuer Stromleitungen. Planung und Bau dauern hier aber sehr lange. Deutlich schneller ist es hingegen möglich, Batteriespeicher zu errichten. Diese nehmen überschüssigen Strom auf und geben ihn bei Bedarf wieder ab. So existiert in Südaustralien ein Batteriespeicher aus Tesla-Akkus mit einer Leistung von 150 Megawatt. Bisher handelt es sich dabei um die größte derartige Anlage weltweit. Bild: Tesla Batteriespeicher lassen sich schneller errichten als Stromleitungen Dies könnte sich aber schon bald ändern. Denn ein Gemeinschaftsunternehmen von Siemens und dem US-Konzern AES namens Fluens hat noch deutlich ambitionierte Pläne entwickelt. So sollen in den Bundesstaaten Victoria und New South Wales jeweils Batteriespeicher mit einer Leistung von 250 Megawatt errichtet werden. Erteilen die australischen Behörden die Genehmigung, könnte die Lösung bereits im nächsten Jahr helfen, die Sicherheit der Stromversorgung zu erhöhen. Zum Vergleich: Der alternativ angedachte Bau von neuen Stromleitungen würde bis zum Jahr 2028 dauern. Die Einwohner der Bundesstaaten würden von dem Projekt zudem gleich doppelt profitieren. Zum einen ließe sich so die Zahl der Stromausfälle verringern. Zum anderen sinken aber auch die Stromkosten, weil die höchsten Preise immer dann gezahlt werden müssen, wenn die Nachfrage hoch und das Angebot niedrig ist. Durch die Batteriespeicher lassen sich diese Preisspitzen deutlich reduzieren. In Australien winken lukrative Aufträge Grundsätzlich ist Australien sehr gut für die Produktion von Erneuerbaren Energien geeignet. Die klimatischen Bedingungen vor Ort sorgen dafür, dass sowohl Solarmodule als auch Windräder viel Strom produzieren. Tesla-Boss Elon Musk hat sogar schon einen Plan vorgelegt, wie sich der gesamte Kontinent nur mit der Energie der Sonne versorgen ließe. Seinen Berechnungen zufolge würden 1.900 Quadratkilometer an Solarzellen und sieben Quadratkilometer an Batteriespeichern benötigt. Die Pläne von Siemens zeigen allerdings, dass die Konkurrenz keineswegs bereit ist, dieses Geschäft Tesla kampflos zu überlassen. Die australische Regierung hat ohnehin nicht ganz so ambitionierte Pläne. So liegt der Anteil der Erneuerbaren Energien aktuell bei rund 25 Prozent der gesamten Stromproduktion. Bis zum Jahr 2040 soll dieser Wert immerhin auf sechzig Prozent steigen. Via: Handelsblatt Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter