Mehr Toleranz gegenüber Infizierten und eine besser Aufklärung über die Immunschwächekrankheit Aids wird Seitens der privaten Kassen gefordert. Aids ist bei vielen Menschen nach wie vor ein Tabu-Thema. Erkrankte werden abgestempelt und ziehen sich oftmals zurück. Laut den privaten Krankenkassen fällt es Frauen schwerer als Männern mit an Aids erkrankten Arbeitskollegen offen über die Erkrankung zu sprechen. Insgesamt haben sogar drei Viertel der Betroffenen Schwierigkeiten beim Austausch mit Arbeitskollegen. Dabei möchten 37 Prozent der Befragten auf gar keinen Fall mit Arbeitskollegen über die Erkrankung sprechen. Weitere 38 Prozent sich unsicher und konnten nicht genau sagen, ob sie sich anvertrauen würden.


Nur wenige Infizierte sprechen offen über ihre HIV-Erkrankung

Die genannten Zahlen gehen aus einer aktuellen Studie des INSA-Instituts hervor. Die Studie wurden von der Privaten Krankenversicherung (PKV) in Auftrag gegeben. Lediglich ein Viertel der Befragten würde offen mit Arbeitskollegen über die HIV-Infektion reden. Eine bessere und ausgedehnte Aufklärung, begleitet von Informationstagen, Flugblättern und Infostellen sowie Kampagnen im TV und Radio, sollen das Thema Aids aus der Tabu-Zone befördern. Im Rahmen des Welt-Aids Tages, der jedes Jahr am 1. Dezember stattfindet, wurde bereits im letzten Jahr eine umfangreiche Kampagne vom Bundesgesundheitsministerium und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gestartet, die für mehr Toleranz und gegen die Ausgrenzung von HIV-Infizierten sorgen soll. Die PKV unterstützt diese Kampagne ebenfalls aktiv.


Prävention und auch Aufklärung ist weiterhin wichtig

Nach wie vor haben Menschen Angst davor sich mit HIV anzustecken, wenn Erkrankte um sie herum sind. Diese Ängste vor einer HIV-Infektion im Alltag sind jedoch absolut unbegründet. An diesem Punkt setzt die Kampagne unter anderem an. Die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) und die Deutsche AIDS-Stiftung (DAS) plädieren ebenfalls für umfangreichere Kampagnen. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur betont auch PKV-Direktor Volker Leienbach wie wichtig die Aufklärung ist. Dabei sollte jedoch auch ein Teil der Aufmerksamkeit auf die Prävention der Krankheit gelenkt werden.

„Das Umfrageergebnis zeigt, wie wichtig das öffentliche Eintreten für Toleranz gegenüber HIV-Infizierten und Aids-Erkrankten ist. Zudem zeigt die wieder leicht ansteigende Zahl der HIV-Infektionen in Deutschland, dass Prävention und Aufklärung weiterhin notwendig sind.“, so Volker Leienbach.

Moderne Medizin sorgt für fast normale Lebenserwartungen

Dank der fortschrittlichen Medizin und neuen Medikamenten, haben die Aids-Erkrankten eine deutlich höhere Lebenserwartung. Folglich können die Infizierten nahezu ein normales Leben führen, arbeiten gehen und ihre Unternehmungen in der Freizeit frei gestalten. 2010 entwickelten Forscher bereits das EASY-HIT-Verfahren, welches die Vermehrung der HIV-Viren im menschlichen Körper hemmt. Trotz der modernen Behandlungsmethoden genießen Tage wie der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert.

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