Die neue Drohnenverordnung der EU hat Tierschützer in Aufregung versetzt. Bevor die Felder gemäht werden, suchen die ehrenamtlichen Helfer normalerweise mit Hilfe von Drohnen versteckte Rehkitze, um sie vor den Mähmaschinen in Sicherheit zu bringen. Früher war das reine Bodenarbeit, ohne digitale Unterstützung und mit einer hohen Fehlerquote. Die fliegenden Wärmebildkameras nahmen den Rettern viel Arbeit ab und führten dazu, dass viel mehr Tiere gerettete werden konnten. Eine neue EU-Verordnung drohte, das moderne Rettungskonzept zu zerstören – Trends der Zukunft hat darüber berichtet. Nun hat die Politik erstaunlich schnell eingelenkt.


Rehkitze sind im hohen Gras schlecht zu sehen

Mindestabstand wird von 150 auf 10 Meter verkürzt

Die neue EU-Drohnenverordnung gilt ab 1. Januar 2024 und verbietet, sich mit einer Drohne Wohn-, Gewerbe-, Industrie- oder Erholungsgebieten um mehr als 150 Meter zu nähern. Felder und Wiesen reichen aber oft viel näher an solche Bereiche heran, sodass viele Zonen aus der Rehkitzrettung herausgefallen wären. Eine Petition und zahlreiche Beiträge in den Medien machten auf das Problem aufmerksam und erreichten unter anderem Bundesverkehrsminister Volker Wissing. Dieser kündigte eine neue Anordnung an, die für Drohnenflüge zum Zwecke der Landwirtschaft oder des Tierschutzes gelten soll. Hier soll die 1:1-Regel gelten; somit wird der Mindestabstand ab sofort auf 10 Meter reduziert – bei entsprechend niedriger Flughöhe.

Neue Anordnung gilt nicht für Sport- und Freizeitflüge

Die Ausnahme gilt ausdrücklich nicht für Sport- und Freizeitflüge, jedoch für das Ausbringen von Nützlingen zur Schädlingsbekämpfung – und für Rehkitzrettter. Sie tritt ab sofort in Kraft, so können die Drohnen pünktlich vor der Frühjahrsmahd ausschwärmen. Ein Punkt bleibt allerdings noch offen: die Entfernung des Piloten zur Drohne. Diese findet in der Pressemitteilung keine Erwähnung, ist aber Teil der EU-Verordnung. Die Tierschützer stellten ihre Online-Petition jedenfalls mit mehr als 55.000 Unterstützern ein und kennzeichneten sie als erfolgreich. Nun findet ein Austausch mit dem Luftfahrtbundesamt statt, das die restlichen Fragen hoffentlich schnell klärt. Politik kann tatsächlich schnell reagieren, wenn es brennt!


Quelle: landvolk.net

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