Das Rauchen aufzugeben, ist für viele Menschen eine echte Herausforderung, denen einige auch schlicht nicht gewachsen sind. Und viele Raucher unternehmen in ihrem Leben mehrere Versuche, von den Glimmstängeln wegzukommen. Und es gibt viele Hilfsmittel. Nikotinpflaster, Akupunktur oder Hypnose: Das Entwöhnen von Rauchern ist ein boomendes Geschäft. Aber keine dieser Methoden ist so erfolgreich wie die E-Zigarette, wie eine neue Studie zeigt.


E-Zigarette
Foto: E-Cigarette/Electronic Cigarette/E-Cigs/E-Liquid/Vaping/Cloud Chasing, Vaping360, Flickr, CC BY-SA 2.0

E-Zigaretten als Ersatz für Tabakzigaretten

In E-Zigaretten wird kein Tabak verbrannt, sondern eine nikotinhaltige Flüssigkeit verdampft. Der Dampf von E-Zigaretten enthält somit keinen Teer und weniger Schadstoffe als herkömmliche Zigaretten, was die elektronische Lösung zu einer gesünderen Alternative zu Tabakrauch macht. Allerdings sind die Langzeitfolgen des Dampfens bisher kaum untersucht, und auch E-Zigaretten erzeugen schädliche Substanzen und können sogar krebserregend sein.

Wenn es um die Entwöhnung von Rauchern geht, ist die E-Zigarette umstritten. Erste Hinweise darauf, dass der Wechsel zur elektronischen Variante die Abkehr von Tabakzigaretten erleichtert, gab es bereits vor ein paar Jahren, jedoch gelang es bisher nicht, diese Hinweise wissenschaftlich zu bestätigen. Ein Team rund um Peter Hajek von der Queen Mary University of London hat sich der Frage nun neu angenommen und eine Studie mit 886 Rauchern durchgeführt, die sich in britischen Abgewöhnzentren gemeldet hatten. Die Probanden wurden in zwei Gruppen eingeteilt, von denen eine auf ein E-Zigaretten-Set mit nikotinhaltigem Liquid umstieg, während die andere bis zu drei Monate lang mit Nikotinersatz wie Pflaster, Sprays und Kaugummis versorgt wurde.


Deutliche Ergebnisse

Das Ergebnis spricht für sich: Nach einem Jahr hatten aus der Nikotinersatzgruppe 9,9 Prozent der Probanden mit dem Rauchen von Tabak aufgehört. In der Gruppe mit den E-Zigaretten waren es 18 Prozent. „ Die E-Zigaretten waren damit doppelt so effektiv wie der bisherige Gold-Standard, die Kombination von Nikotinersatzprodukten„, so Hayek. Hinzu kommt, dass die Probanden, die sich das Rauchen von Tabak nicht vollständig abgewöhnen konnten, in der E-Zigaretten-Gruppe weniger rauchten als in der Gruppe mit den Ersatzprodukten.

Und auch subjektiv berichteten die Teilnehmer aus der E-Zigaretten-Gruppe, dass sie in den ersten vier Wochen nach dem Rauchstopp deutlich weniger Gelüste nach Zigaretten hatten. Nebenwirkungen wie Reizbarkeit, Unruhe und Konzentrationsschwächen, wie man sie vom Rauchstopp kennt, traten bei den E-Zigaretten-Rauchern seltener auf.

Bei der Studie handelt es sich um die erste Arbeit, die echte Beweise dafür liefert, dass E-Zigaretten für die Raucherentwöhnung wirklichen Sinn haben. Die Forscher liefern außerdem deutliche Belege dafür, dass E-Zigaretten effektiver sind als Nikotinersatz-Produkte.

Diese deutlichen Ergebnisse könnten darin begründet liegen, dass bei der Studie modernere E-Zigaretten zum Einsatz kamen als bei anderen Untersuchungen. Diese modernen Geräte geben das Nikotin schneller und besser ab. Außerdem wurde ein Liquid verwendet, das eine höhere Nikotinkonzentration hat als die meisten von normalen Nutzern verwendeten Liquids.

E-Zigaretten ersetzen die Glimmstängel

Die Studie zeigte aber auch, dass die meisten Teilnehmer, die sich mit E-Zigaretten das Rauchen abgewöhnt haben, auf der E-Zigarette „hängen blieben“. Nach einem Jahr nutzten 80 Prozent der Probanden noch regelmäßig die E-Zigarette, während bei den Ersatzprodukten nur 9 Prozent der ehemaligen Raucher noch auf Hilfe angewiesen waren. Hinsichtlich der Tatsache, dass die Langzeitfolgen des Dampfens noch nicht ausreichend erforscht sind, stellt das ein Problem dar. Außerdem wurden die Probanden während der Studie intensiv therapeutisch betreut, was für die wenigsten Menschen gilt, die mit dem Rauchen aufhören wollen.

Dennoch zeigt die Studie der Forscher, dass E-Zigaretten ein weiterer Weg sind, um mit dem Rauchen aufzuhören. Und trotz der Problematik mit den weitestgehend unerforschten Langzeitfolgen des Dampfens erscheint es zumindest hochwahrscheinlich, dass das Rauchen von E-Zigaretten weniger ungesund ist als das von Zigaretten.

via Queen Mary University of London

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