Die deutsche Energiewende wird weltweit interessiert verfolgt. Aber auch für die Verbraucher in Deutschland ist die Entwicklung des Strommarktes natürlich von Interesse. Das Bundeswirtschaftsministerium muss daher in regelmäßigen Abständen sogenannte Monitoring-Berichte über den aktuellen Stand in Sachen Energiewende veröffentlichen. Der insgesamt fünfte Monitoring-Bericht wurde nun vom Bundeskabinett angenommen. Den dort enthaltenen Daten zufolge decken die Erneuerbaren Energien inzwischen 32 Prozent des deutschen Strombedarfs. Die Bundesregierung hat das Ziel ausgegeben, bis zum Jahr 2020 auf einen Wert von 35 Prozent zu kommen – was relativ problemlos möglich sein sollte. Auch an der Preisfront gab es eine erfreuliche Entwicklung zu vermelden: Für Privatverbraucher sank der Strompreis im Schnitt um 1,4 Prozent.


Windenergie Windräder
Foto: Wind power, Håkan Dahlström, Flickr, CC BY-SA 2.0

Die Energieeffizienz muss noch verbessert werden

Weniger erfreulich ist allerdings die Tatsache, dass der Energieverbrauch erstmals seit Jahren wieder angestiegen ist. Als Gründe werden dafür die gut laufende Konjunktur und das kalte Wetter benannt. Bundeswirtschaftsminister Gabriel möchte auf diese Entwicklung aber trotzdem reagieren und hat sich das Thema Energieeffizienz auf die Fahne geschrieben. In diesem Bereich gebe es noch enormen Nachholbedarf, so der SPD-Politiker. Da die Erneuerbaren Energien bevorzugt in das Stromnetz eingespeist werden, steigt deren Anteil automatisch an, wenn es gelingt den Stromverbrauch insgesamt zu senken. Bereits in der Vergangenheit hatte die Bundesregierung daher beispielsweise Förderprogramme zur Dämmung von Hauswänden und ähnliche Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz aufgelegt.

Die deutsche Klimabilanz ist durchwachsen

Die positive Entwicklung in Sachen Erneuerbarer Energien schlägt sich allerdings nicht in der deutschen Klimabilanz nieder. Im Gegenteil: In diesem Bereich wird Deutschland die für das Jahr 2020 festgesetzten Zielmarken ziemlich sicher verfehlen. Der Grund dafür liegt zum einen in den hohen Emissionen des Verkehrssektors. Diese sind in den letzten zwanzig Jahren nicht signifikant gesunken. Die Kaufprämie für Elektroautos soll nun allerdings dabei helfen, in diesem Bereich Fortschritte zu machen. Zum anderen verursachen die konventionellen Kraftwerke in Deutschland auch weiterhin sehr hohe CO2-Emissionen. Schuld daran sind vor allem die Braun- und Steinkohlekraftwerke. Bisher wurde aber noch kein Termin für deren Abschaltung benannt.


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