Internetzensur in China ist wahrlich kein neues Thema mehr. Unter dem Namen “Diamond Shield” betreibt die chinesische Regierung ein Programm, das nicht nur Dienste von Google, Twitter, Yahoo sowie westliche Nachrichten-Seiten blockiert, sondern auch den generellen Informationsaustausch über das Internet überwacht. Auch chinesische soziale Netzwerke wie beispielsweise QQ werden überwacht. Bisher konnte zumindest die Blockierung von Seiten mit Hilfe eines VPN umgangen werden. Seit kurzem geht die chinesische Regierung aber auch gegen VPN-Dienste vor.


Nutzung eines VPN in China strafbar

In China ist die Nutzung von VPN-Diensten strafbar. Diese Vorschrift wird allerdings nur gegen chinesische Staatsbürger durchgesetzt. Diese müssen allerdings unter Umständen sogar mit einer Gefängnisstrafe rechnen, wenn sie bei der Nutzung eines VPN erwischt werden. Die Nutzung eines VPN-Dienstes durch Ausländer wurde bisher allerdings toleriert. Nun jedoch geht die chinesische Regierung gegen die Anbieter von VPN-Diensten selber vor.


Upgrade der Firewall

Wie die Zeitung People’s Daily berichtete, wurde die “große Firewall” der chinesischen Regierung mit einem Upgrade versehen, das es erlaubt, gegen VPN-Dienste vorzugehen. Diese Meldung wurde von zwei großen VPN-Anbietern (Astrill und Strong VPN) bestätigt, die von Verbindungsproblemen in China berichten. Andere Anbieter wie Golden Frog oder ExpressVPN berichteten von Attacken gegen ihre Kommunikationsprotokolle, versicherten Aber, dass ihre Dienste bisher auch in China noch normal nutzbar wären.

The Chinese government has attempted to curtail the use of VPNs that its citizens use to escape the Great Firewall for a couple years. [The] latest attack appears to use deep packet inspection to inspect and block VPN protocols in combination with blocking specific VPN server endpoints”, so der Präsident von Golden Frog, Sunday Yokubaitis.

China verstärkt die Zensur

Die Berichte passen in das Bild der letzten Monate, in denen China seine Bemühungen in Sachen Internetzensur verstärkt hat. Googles Dienste sind seit dem Sommer nicht mehr erreichbar, und im letzten Monat begann China, auch alternative Zugangskanäle zu Google Mail wie etwa POP3, SMAP und IMAP zu blockieren. Am vergangenen Wochenende tauchten außerdem Hinweise darauf auf, dass auch Microsofts Outlook Email-Dienst unter Angriffen zu leiden hat.

Zensur blockiert Unternehmen

Die zunehmende Zensur des Internets in China beginnt sich auch auf ausländische Unternehmen auszuwirken. Charlie Smith, der unter diesem Pseudonym die Seite Great Fire leitet, sagte gegenüber TechCrunch: “We wouldn’t go so far to say that the authorities don’t want foreigners in China, but we do believe that the increased censorship of the Chinese internet is building a lot of new barriers — it’s now not just about blocking access to information. Censorship has suddenly become a serious business issue. When domestic and foreign companies cannot use the internet for basic business operations, it presents a real economic hurdle.

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