Hawaii gehört unter den US-Bundesstaaten zu den Vorreitern in Sachen Erneuerbare Energien. Denn je mehr Energie umweltfreundlich vor Ort produziert werden kann, desto weniger fossile Energieträger müssen mühsam importiert werden. Schon seit längerem sind auf den Inseln daher Wind- und Solarparks installiert. In Zukunft soll ein Teil der benötigten Energie aber auch aus dem Pazifik kommen. Dazu wurde nun das weltweit größte Meereswärmekraftwerk in Betrieb genommen. Die Technik macht sich dabei den Temperaturunterschied zwischen den Tiefen des Ozeans und der Wasseroberfläche zu Nutze und produziert so saubere Energie.


Ein Megakraftwerk ist bereits in Planung

Das dabei genutzte Verfahren ist auch unter dem englischen Begriff „Ocean Thermal Energy Conversion“ bekannt und wurde bereits im 19. Jahrhundert entwickelt. Bisher erwies sich eine kommerzielle Nutzung aber als nicht möglich, weil die Anlagen vergleichsweise riesig sind – aber nur recht wenig Energie gewinnen. Auch die nun von der Firma Makai auf Hawaii errichtete Anlage leistet noch einen eher bescheidenen Beitrag zur Energieversorgung des Bundesstaates. Sie soll ausreichend Energie produzieren, um rund 120 Haushalte mit Strom zu versorgen. Der Konzern hat allerdings auch schon größere Pläne. So arbeiten die Ingenieure momentan gemeinsam mit Lockheed Martin an einem Meereswärmekraftwerk mit einer Kapazität von 100 Megawatt. Dies würde dann immerhin zur Versorgung von 100.000 Haushalten reichen.


Die Technik hat das Potential Kapazitätsschwankungen auszugleichen

Bei Planung und Bau dieses großen Projekts sollen dann auch die Erfahrungen mit dem vergleichsweise kleinen Kraftwerk auf Hawaii einfließen. Die Technik hat dabei nicht nur den Vorteil, dass sie saubere Energie produziert, sondern sie lässt sich auch kurzfristig an- und wieder abschalten. Sie besitzt also das Potential als Ergänzung zur Sonnen- und Windenergie zu dienen und deren natürliche Kapazitätsschwankungen auszugleichen. Versuche in einem experimentellen Meereswärmekraftwerk in den 1990er Jahren zeigten zudem, dass ein Teil des bei der Energiegewinnung genutzten Dampfes auch zur Meerwasserentsalzung genutzt werden kann.

Via: Treehugger

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2 Kommentare

  1. David Kummer

    26. August 2015 at 13:59

    Auch positiv zu erwähnen, ist das Tiefenwasser für die Landwirtschafft.

  2. Teri

    27. August 2015 at 12:21

    Hoffen wir mal, das damit die Meeresströmungen nicht durcheinander kommen. Wenn wir ein par davon aufstellen kann es nicht schaden. Das Modell kennen wir ja aus der Erdwärme. Ich finde es gut. Toller Artikel, danke dafür.

    Grüße

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