Die Nano Membran Toilette aus Großbritannien könnte für die 2,3 Milliarden Menschen eine Lösung bieten, die bislang keinen Zugang zu hygienischen WCs besitzen. Vor allem in wasserarmen Regionen wäre diese Erfindung äußerst hilfreich, denn diese Toilette verbraucht kein Wasser, sondern produziert es.


Wasser und Strom aus menschlichen Ausscheidungen

Forscher der Cranfield Universität Großbritannien haben einen Durchbruch erzielt, der besonders für Afrika äußerst nützlich sein dürfte. Aus diesem Grund wird die Nano Membran Toilette wohl zuerst in Ghana ausführlich getestet, und zwar noch in diesem Jahr. Das neue Non Water Closet macht aus menschlichen Körperausscheidungen sauberes Wasser und Elektrizität: Schließt man nach dem »Geschäft« den Deckel, setzt sich ein Rotationsmechanismus in Gang, der den Toiletteninhalt in eine Sedimentationskammer transportiert, die sämtliche Gerüche blockiert. Die Ausscheidungen werden hier mittels einer speziellen Nanomembran gefiltert, die ausgedampfte Wassermoleküle vom Rest des Abfalls trennt. Feststoffe und eventuelle Krankheitserreger lassen sich auf diese Weise zuverlässig vom Wasser scheiden.


Gewonnenes Toilettenwasser für Wäsche und Bewässerung

Das ausgedampfte Wasser bewegt sich anschließend durch eine Kammer, die mit hydrophilen Perlen gefüllt ist. Die Flüssigkeit kondensiert auf der mit einem Nano-Überzug versehenen Perlenoberfläche und wird von dort gesammelt. Das so gewonnene Toilettenwasser kann für die Wäsche oder die Gartenbewässerung herangezogen werden. Die Feststoffe wiederum laufen durch eine archimedische Schraube in eine andere Kammer. An dieser Stelle ist die Toilette noch nicht fertig konstruiert, doch der Plan sieht folgendermaßen aus: Die Inhaltsstoffe der Feststoffkammer sollen zu Asche und Energie verbrannt werden, die Energie wiederum wird den Nanomembran-Filterprozess betreiben. Ein verbleibender Stromüberschuss würde genügen, um ein Smartphone oder andere kleine Geräte aufzuladen.

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Nährstoffreiche Asche als Düngemittel verwendbar

Das einzige Abfallprodukt aus dieser Verarbeitungskette wäre dann die nährstoffreiche, erregerfreie Asche, die als Dünger dienen kann. Jede einzelne Toilette könnte die Ausscheidungen eines Haushaltes bis zu 10 Personen verwerten. Das System hat bereits einen Preis gewonnen, nämlich den CleanEquity Monaco 2015: ein aussichtsreiches Projekt für Hygiene und hohe Energieeffizienz, das nur wenig kosten soll!

Quelle: cranfield.ac.uk

1 Kommentar

  1. Tobi

    4. Januar 2016 at 18:07

    Wär wenn das ganze ausgereift ist auch denkbar für jeden Haushalt!?

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