Diamanten haben ganz unterschiedliche Einsatzgebiete – sie sind bei weitem nicht nur auf die Verwendung in Schmuckstücken beschränkt. So kommen sie zum Beispiel in industriellen Bohrer oder in medizinischem Equipment zur Verwendung. Forscher des City College of New York fanden nun eine weitere Anwendungsmöglichkeit: Sie speicherten Daten im Inneren eines Diamanten.


Foto:  Diamond Paperweight 8-24-09 3, Flickr, Steven Depolo, CC BY-SA 2.0
Foto: Diamond Paperweight 8-24-09 3, Flickr, Steven Depolo, CC BY-SA 2.0

Winzige Defekte als Datenspeicher

Für ihre Studie verwendeten Siddharth Dhomkar und sein Team künstlich hergestellte Diamanten. Für die Datenspeicherung verwendeten sie winzige Defekte in den Steinen, sogenannte Stickstoff-Fehlstellen-Zentren. Diese Defekte sind winzige Lücken in der Diamantenstruktur, in denen eigentlich Kohlenstoffatome sein sollten. Ihren Namen erhielten diese Defekte, weil sich rund um sie herum Stickstoff-Atome ansammeln.

Die Stickstoff-Fehlstellen-Zentren enthalten für gewöhnlich Elektrone, weshalb sie negativ geladen sind. Die Wissenschaftler fanden jedoch heraus, dass die Ladung der Fehlstellen neutral wird, wenn sie mit einem Laser bestrahlt werden. Die Reihenfolge neutral und negativ geladenen Stickstoff-Fehlstellen-Zentren könnten genutzt werden, um Daten zu speichern.


Datensicherung für die Ewigkeit

In der Theorie könnten die Forscher die Daten in einem Bereich speichern, der nur wenige Nanometer groß ist. Jedoch haben sie keine Möglichkeit, in diesen kleinen Dimensionen Daten zu lesen oder zu schreiben. Aktuell gelang es ihnen nicht, die benötigte Fläche unter die einer handelsüblichen DVD zu schrumpfen.

Die Technologie ist jedoch extrem vielversprechend, da die Daten in drei Dimensionen gespeichert werden können. So ließe sich die Speicherkapazität drastisch erhöhen, so Dhomkar.

Speichertechnologien werden stetig fortentwickelt, und viele Projekte konzentrieren sich auf unkonventionelle Materialien, um Daten zu sichern. So werden unter anderem individuelle Atome, Quartz oder sogar DNA als Datenspeicher genutzt. Interessant sind dabei vor allem Technologien, die eine langfristige Speicherung ermöglichen. DVDs speichern Daten für etwa 30 Jahre, HDDs halten etwa 5 Jahre, bei Flashspeichern sind es ungefähr 10 Jahre. Gerade in diesem Bereich könnten Diamanten interessant sein, da sie über sehr lange Zeit unverändert existieren können.

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