Kryptowährungen haben in den letzten 12 Monaten einen regelrechten Boom erfahren. Inzwischen kommen stetig und in großer Zahl neue Coins auf den Markt – und zwar so viele, dass kaum jemand den Überblick behalten kann. Dabei sind neue Coins nicht nur als Spekulationsobjekt interessant, sondern es besteht nicht selten auch die Möglichkeit, ein paar Token umsonst zu erhalten. Die kostenlose Vergabe von Token bezeichnet man als Airdrop. Solche Airdrops finden überdurchschnittlich oft bei neuen Kryptowährungen statt, aber auch Coins, die schon länger auf dem Markt sind, können ab und an Airdrops durchführen.


Bild: Bitcoin, Zach Copley, Flickr, CC BY-SA 2.0

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Wieso werden Airdrops durchgeführt?

Ein Airdrop ist sozusagen die Entsprechung einer kostenlosen Probe in der Welt der Kryptowährungen. Gründe, einen Airdrop durchzuführen, gibt es einige. Die am häufigsten vertretene Grund ist sicher, die Sichtbarkeit der eigenen Marke zu erhöhen. Kryptowährungen funktionieren in der Regel nur, wenn eine große Anzahl Menschen sie kennen und auch an sie glauben. Dementsprechend nutzen junge, unbekannte Startups Airdrops, um möglichst viele potentielle Käufer auf sich aufmerksam zu machen.

Kostenlose Token werden aber auch nicht selten von bestimmten Diensten als Belohnung für Verhaltensweisen wie Treue oder die Werbung von Kunden genutzt. Dies haben in der Vergangenheit etwa große Krypto-Exchanges wie Binance oder KuCoin getan. Außerdem kann mit Airdrops eine große Zahl Token in der Welt verteilt und so die für viele Coins so wichtige Dezentralisierung erreicht werden. Beispielsweise hat die Kryptowährung OmiseGo per Airdrops Token verteilt, um die Stabilität des eigenen Proof-of-Stake-Systems zu gewährleisten.


Airdrops sind auch ein Mittel, um die Besitzer von Token einer bestimmten Kryptowährung dazu zu bewegen, diese möglichst lange zu behalten. Wenn immer wieder Airdrops unter den Token-Besitzern verteilt werden, gibt es mehr Anreize, diese nicht wieder zu verkaufen. So kann der Handel mit einer bestimmten Kryptowährung beruhigt werden. Diese Taktik wurde in der Vergangenheit von mehreren großen Kryptowährungen eingesetzt.

Letztendlich können Airdrops auch genutzt werden, um kommende Regulierungen von Kryptowährungen zu umgehen.

So findet ihr die besten Airdrops

Als Nutzer kann man in jedem Fall kräftig von Airdrops profitieren. Generell werden zwei Varianten unterschieden. Von einem automatisierten Airdrop spricht man, wenn die Nutzer das Token-Geschenk ohne eigenes Zutun erhalten. Die Entwickler senden die Airdrops dann einfach zufällig an diverse Adressen. Oft ist dies mit dem Besitz eines bestimmten Coins verbunden. Viele dieser automatisierten Airdrops finden auf der Ethereum Blockchain statt. Um die Chance zu haben, so ein automatisches Geschenk zu erhalten, benötigt ihr lediglich ein Ethereum-Wallet mit etwas Guthaben.

Bei einem manuellen Airdrop müsst ihr dagegen selber aktiv werden. Oft sind diese Airdrops mit kleinen Aufgaben in den Sozialen Netzen verbunden – um sie zu erhalten müsst ihr etwa einen Beitrag teilen oder einer Telegram-Gruppe beitreten.

Solche manuellen Airdrops müsst ihr oft auch selber suchen. Inzwischen gibt es mehrere Seiten im Netz, auf denen Airdrops gelistet werden. Marktführer in diesem Bereich ist Airdrops.io. Hier findet ihr nicht nur eine Liste mit aktuellen Airdrops, sondern auch für jeden Drop eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie ihr diesen erhaltet. Außerdem gibt es exklusive Airdrops, die nur für Nutzer zugänglich sind, die Airdrops.io bei Twitter folgen und Mitglied in der Telegram-Gruppe sind.

Oft werden Airdrops auch auf dem englischsprachigen Krypto-Board Bitcointalk bekannt gegeben. Aufgrund der Übersichtlichkeit werdet ihr es bei Airdrops.io aber in der Regel leichter haben – im Forum müsst ihr nach den Ankündigungen einzeln suchen. Genauso kann es sich lohnen, bei Twitter unter dem Hastag #airdrop auf die Suche zu gehen.

Airdrops und Steuern

Kryptowährungen sind ein Thema, bei dem es rechtlich noch eine Menge Klärungsbedarf gibt. Das gilt auch für die  steuerrechtliche Einordnung von Airdrops. Urteile zu dem Thema sucht man vergebens. Allerdings kommt der DWS-Verlag in einer Einschätzung zu dem Schluss, dass zumindest automatische Airdrops und Hard Forks nichts versteuert werden müssen, da der Nutzer in diesem Fall nichts für den Airdrop tun muss. Das Token-Geschenk habe daher steuerrechtlich nicht den Charakter eines Geschenkes, sondern ähnele eher einem Lottogewinn. Manuelle Airdrops müssten nach dieser Logik allerdings versteuert werden, da der Nutzer tätig werden muss, um die Airdrops zu erhalten. Letztendlich handelt es sich um ein kompliziertes Thema, zu dem es keine einheitliche Rechtsprechung gibt. Wer sicher sein will, sollte daher einen Steuerberater aufsuchen, der sich mit dem Thema Kryptowährungen auskennt. Diese dürften allerdings rar gesät sein.

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