Das klingt wie ein völlig irrer Plan und wirft einige Fragen auf: Der Astronom István Szapudi an der Universität University of Hawaiʻi at Manoa hat sich eine Methode ausgedacht, das Sonnenlicht zu dimmen. Damit will er die Strahlung um 0,4 bis 1,7 Prozent reduzieren und so den Klimawandel aufhalten. Auch andere Forscher haben bereits Konzepte entwickelt, die diesem Zweck dienen, doch Szapudis Idee erscheint besonders verrückt. Er will einen Sonnenschirm an einen Asteroiden hängen.


Mit weniger Sonnenlicht die Erde retten: eine gute oder schlechte Idee?

Welche Auswirkungen hätte eine gedimmte Sonne?

Zuerst stellt sich die Frage, wie sinnvoll es überhaupt ist, die Sonneneinstrahlung künstlich zu vermindern. Welche Auswirkungen hätte das zum Beispiel auf unsere Pflanzenwelt? Auf unser persönliches Wohlbefinden, unseren Vitamin-D-Status? Und wie wirkt sich das auf die Effektivität von PV-Anlagen aus? Doch darüber philosophiert István Szapudi erst gar nicht, er träumt von Größerem. Er will einen Asteroiden am Lagrange-Punkt 1 positionieren, der als Gegengewicht für ein gigantisches Sonnensegel dient. An dem betreffenden Punkt heben sich die Gravitationskräfte von Erde und Sonne auf, sodass sich das Konstrukt mit geringem Energieaufwand an Ort und Stelle fixieren ließe.

Gesamtgewicht des Duos: 3,5 Millionen Tonnen

Zusammen müssten das Segel und der Asteroid laut astronomischer Berechnungen 3,5 Millionen Tonnen wiegen. Himmelskörper ähnlicher Gewichtsklasse sind zuhauf vorhanden, doch wie fängt man einen Asteroiden und bewegt ihn durchs All? Das Segel allein sollte 35.000 Tonnen auf die Waage bringen, doch die stärkste Rakete der Welt kann nur Lasten von bis zu 250 Tonnen tragen. Also müssten leichtere Materialien her, die den Zweck ebenso gut erfüllen.


Noch mehr Ideen zur Sonnnenverdunkelung

Anfang dieses Jahres machte die Nachricht die Runde, dass Wissenschaftler aus Utah mit einer Riesenkanone Mondstaub ins All schießen wollen, um die Sonne zu verdunkeln. Und das berühmte Massachusetts Institute of Technology (kurz: MIT) entwickelte die Idee, Cluster aus Blasen zwischen Sonne und Erde anzubringen, um so die Sonneneinstrahlung um 1,8 Prozent so senken. Allerdings sieht es nicht so aus, als sei diese Vorstellung real umsetzbar. Ähnlich steht es mit dem Sonnensegel-Projekt, das wahrscheinlich bloße Theorie bleiben wird. Nicht wenige Menschen dürften darüber erleichtert sein.

Quelle: forschung-und-wissen.de, spiegel.de

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