Der Mars gilt als eine der nächsten großen Herausforderungen der Raumfahrt. Und es handelt sich wahrlich um eine gewaltige Herausforderung: Die kürzeste Entfernung zwischen den beiden Planeten beträgt etwas unter 55 Millionen Kilometern. Mit einer herkömmlichen Rakete wären Astronauten etwa 180 bis 270 Tage zum roten Planeten unterwegs. Das Starship von SpaceX könnte die Reisezeit indes auf nur 45 Tage verkürzen. Möglich wird das mit einem einfachen Trick.


Bild: SpaceX

In Rekordzeit durchs All

In der herkömmlichen Luftfahrt, speziell beim Militär, werden Luft-zu-Luft-Betankungen als Mittel eingesetzt, um die Zeit zu verlängern, die Flugzeuge in der Luft bleiben können. Ähnlich soll es auch beim Starship laufen. Dieses soll nach dem Start in der Erdumlaufbahn erneut aufgetankt werden. Dadurch könnte es eine direktere Route zum Mars nehmen als die traditionelle Hohmann-Transferbahn. Allerdings erfordert diese Methode eine präzise Planung und Logistik, um das Auftanken in der Umlaufbahn zu ermöglichen. Dies bringt Herausforderungen mit sich, die sowohl auf Seiten der Technik als auch auf Seiten der Finanzen fallen.

Bei einer Hohmann-Transferbahn handelt es sich um eine effiziente route, mit denen Raumfahrtzeuge sich zwischen zwei Planeten bewegen können. Dabei nutzen sie die Anziehungskräfte der beiden Planeten, was zwar den Treibstoffverbrauch minimiert, aber eben auch eine elliptische Routenführung anstatt einer direkten Route verwendet. Dies verlängert die Reisedauer erheblich.


Der Plan ist nur schwer umsetzbar

Die Idee einer direkten Route zwischen den beiden Planeten griff der Softwareentwickler und Luft- und Raumfahrtenthusiast Ozan Bellik auf X auf. Diese direkte Route würde aber auch dazu führen, dass das Starship bei der Annäherung an den Mars eine Geschwindigkeit von 15 Kilometern pro Sekunde hätte und dementsprechend stark abgebremst werden müsste. Bellik schlägt dafür eine Kombination aus Leistungsbremsung und Aerobraking vor. Allerdings müssten dann auch noch zusätzliche Tanker in der Marsatmosphäre bereitstehen – mit der Folge, dass ein Misserfolg bei der Betankung auf dem Mars dazu führen würde, dass die Astronauten nicht mehr zurück zur Erde kommen.

Die Idee stieß dementsprechend auf zahlreiche Kritiker. Das Konzept sei sehr ressourcenintensiv und gleiche eher einem spektakulären Stunt als dass es eine effektive Methode für interplanetare Reisen darstellt.

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