Die Reichweitenangst hält viele Menschen davon ab, sich ein E-Auto zuzulegen. Die Befürchtung ist einfach zu groß, dass die nächste Fahrt in den Urlaub oder der Besuch bei entfernt lebenden Verwandten zum Desaster wird. Auf halber Strecke erst einmal ewig laden zu müssen, das will keiner so recht auf sich nehmen. Der neue Hoffnungsträger gegen die Range Anxiety heißt: Indium.


Grünes Licht für eine neue Batterie?

Eine Anode aus Indium bewährte sich im Versuch

Die Forscher aus dem Team von Cornell Engineering sind mit ihrer Fragestellung weitaus nicht allein: Wie kommen wir an E-Auto-Batterien, die lange halten und sich innerhalb kürzester Zeit entladen lassen? Ein neues Material muss her, eines, das sich sehr schnell auflädt, aber langsam wieder entlädt. Und dies immer und immer wieder, ohne Ermüdungserscheinungen. Die Wissenschaftler probierten es mit einer Anode aus Indium und überprüften die Ionenbewegungen im Elektrolyt, um die neu erschaffene Batterie zu skalieren oder zu verbessern.

Indium ist ein weiches Schwermetall, das Anwendung in Solarmodulen und Touchscreens findet. Es wartet mit einer sehr niedrigen Energiebarriere auf und lässt Ionen so gut wie ungehindert migrieren. Die Austauschstromdichte ist niedrig, das heißt, die Entladung geht sehr langsam voran. Das System bleibt über Tausende Ladezyklen stabil, damit ist die neue Batterie lange nutzbar. Allerdings ist Indium ein schweres Material, es würde das Gewicht der ohnehin schon schweren E-Auto-Akkus noch weiter erhöhen.


Günstige E-Autos mit kleinem Akku in Reichweite?

Die Wissenschaftler wissen jetzt, nach welchen Parametern sie suchen müssen und finden vielleicht ein ähnliches, leichteres Material, das ähnliche Eigenschaften aufweist. Dabei könnten sie auch eine KI einsetzen. Außerdem könnten sie die Akku-Größe und damit das Gewicht reduzieren, und so doch Indium einsetzen: Wenn die Batterie sich ohnehin in wenigen Minuten laden lässt, muss die Reichweite nicht unbedingt 500 Kilometer oder mehr betragen. Ein positiver Nebeneffekt wäre, dass die Preise für E-Autos sinken und sich dadurch der Käuferkreis auf Menschen mit niedrigem Einkommen erweitert.

Quelle: futurezone.at 

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