Die meisten Wunden sind nicht wirklich schlimm. Man klebt ein Pflaster darauf oder legt einen Verband darum und die Wunde heilt in der Regel von alleine. Problematisch wird es allerdings, wenn sich hartnäckige Keime festsetzen, die dann zu einer Infektion führen können. Wissenschaftler der australischen „Swinburne University of Technology“ haben daher nun eine Technik entwickelt, bei der ein Verband einfach über die Wunde gelegt werden kann und dann die entsprechenden Keime heraussaugt. Anschließend kann das Material ganz einfach entsorgt werden und die Wunde in aller Ruhe verheilen.


Dünne Polymerfäden werden mit Allylaminen überzogen

Die Basis für das neue entwickelte Verbandsmaterial bilden dabei ultrakleine Polymerfäden. Diese sind mehr als hundertmal kleiner als ein menschliches Haar und werden per Elektrospinntechnik gewonnen. Die kleinen Fädchen vernetzen sich anschließend und bilden so dann ein nutzbares Material, das Keime anzieht und dauerhaft bindet. Die Anziehungskraft wird dabei noch erhöht, wenn die einzelnen Fäden mit Allylaminen überzogen werden. Entwickelt wurde die neue Technik unter der Leitung von Martina Abrigo. Sie hofft, dass das neue Wundmaterial vor allem Patienten hilft, die über ein schwaches Immunsystem verfügen und daher besonders anfällig für Wundinfektionen sind. Langfristig soll das Material aber auch zur allgemeinen Wundversorgung genutzt werden.


Einsatz in der Erstversorgung könnte spätere Probleme vermeiden

„Wir hoffen, dass unsere Arbeit zu einer smarten Wundverbindung führt, die Infektionen vermeidet“, so die Forscherin. „Ärzte können einfach ein Pflaster aus dem Nanomesh-Material auf eine Wunde kleben und es anschließend wieder abziehen, um die Bakterien loszuwerden.“ Denkbar ist auch der Einsatz in Erste-Hilfe-Koffern. Das Material könnte so dafür sorgen, dass nur keimfreie Wunden verbunden werden und so spätere Probleme vermeiden. Erste Tests der neu entwickelten Technik verliefen jedenfalls bereits sehr erfolgreich. Abrigo möchte nun weitere Versuche an echter menschlicher Haut durchführen, um die Fähigkeit der smarten Pflaster unter Beweis zu stellen.

Via: Gizmag

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