Aktuell arbeiten zahlreiche Startups an der Entwicklung von sogenannten Flugtaxis. Mit Lilium Aviation und Volocopter sind in diesem Bereich auch zwei junge deutsche Unternehmen weltweit führend. Ganz neu ist die dahinter stehende Idee allerdings nicht. Denn schon in den 1930er Jahren werkelten Erfinder an fliegenden Automobilen. Einige waren dabei sogar recht erfolgreich. So stieg schon 1937 ein Auto namens Waterman Arrowbile tatsächlich in die Luft. In den 1950er Jahren schließlich entwickelte Molt Taylor das sogenannte Aerocar. Zunächst einmal handelte es sich um ein gewöhnliches Auto mit einem Topspeed von rund 95 Km/h. Bei Bedarf konnten durch einen rund halbstündigen Umbau allerdings auch Tragflächen und Heckbereich ergänzt werden. Anschließend besaß man ein Flugzeug mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern.


Bild: Hummel-1961 [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]

Inzwischen wurden die Zulassungskriterien verschärft

Der Clou: Das Objekt erhielt damals sowohl eine offizielle Zulassung für den Straßenverkehr als auch für die Luftfahrt. Den Angaben des Auktionshauses Barrett Jackson zufolge existiert diese Kombination bei keinem anderen heute noch erhältlichen Modell. Einfach nachgebaut werden kann das Aerocar auch nicht. Denn in den 1970er Jahren wurden die Zulassungsbedingungen der US-Luftfahrtbehörden deutlich verschärft. Heute würde das fliegende Auto also keine Genehmigung mehr erhalten. Wer dennoch einmal mit einem solchen Flugauto unterwegs sein möchte, erhält nun die Gelegenheit: Ein Exemplar des Aerocar wird Anfang nächsten Jahres versteigert. Noch lässt sich allerdings nur schwer prognostizieren, wie viel Geld der Käufer auf den Tisch legen muss, um das Unikat zu erhalten. In der Vergangenheit schwankten die Preisvorstellungen zwischen 895.000 und 1,25 Millionen US-Dollar.

Die Serienproduktion scheiterte an zu wenig Interessenten

Dafür befindet sich das Flugobjekt aber auch in einem guten Zustand. Denn in den letzten Jahrzehnten wurde es im „Golden Wings Flying Museum“ in Minneapolis gewartet und ausgestellt. Insgesamt wurden mit dem zum Verkauf stehenden Aerocar bereits 24.549 Kilometer an Land und immerhin 781 Kilometer in der Luft zurückgelegt. Entwickler Taylor hatte ursprünglich deutlich größere Pläne mit seiner Erfindung. Er hatte bereits eine Vereinbarung zur Serienproduktion des Flugautos ausgehandelt. Dann allerdings musste er feststellen, dass er nicht genug zahlungswillige Kunden finden konnte. Dies dürfte auch mit einem klassischen Problem solcher Modelle zu tun gehabt haben. Experten zufolge war das Aerocar nämlich weder ein besonders gutes Auto noch ein wirklich gutes Flugzeug.


Via: New Atlas

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