Unter Experten gilt es als ausgemacht, dass die Umstellung auf Erneuerbare Energien mit einem Ausbau der Energiespeicher einhergehen muss. Als besonders effizient gelten dabei Pumpspeicherkraftwerke. Diese können aber nicht überall errichtet werden. Siemens hat daher nun eine Alternative entwickelt, die auf einem nicht näher benannten Vulkangestein basiert. Gespeichert wird die Energie, indem 1.000 Tonnen des Gesteins mithilfe von heißer Luft auf 750 Grad Celsius erwärmt werden. Um daraus dann wieder Strom zu gewinnen, werden die heißen Steine genutzt, um kalte Luft zu erhitzen. Der dabei entstehende Dampf wiederum wird durch klassische Kraftwerksturbinen geleitet, sodass Strom erzeugt wird, der dann in die Netze eingespeist werden kann.


Der Energiespeicher aus Gestein soll kurzfristige Spitzen ausgleichen

Errichtet wurde die Demonstrationsanlage auf dem Gelände einer Aluminiumhütte in Hamburg-Altenwerder. Die dort installierte 1,5-Megawatt-Turbine kann bei einem vollen Energiespeicher für rund 24 Stunden betrieben werden. Anschließend ist die Kapazität zwar noch nicht vollständig ausgeschöpft. Weil die kalte Luft dann aber nicht mehr so stark erhitzt werden kann, sinkt die Effizienz des Energiespeichers. Genau in diesem Punkt liegt aber der große Vorteil der Konstruktion. Denn insgesamt erreicht der Energiespeicher aus Vulkangestein einen Effizienzgrad von 45 Prozent. Zum Vergleich: Bei den bisher oftmals genutzten Speichersystemen mit Wasserstoff liegt der entsprechende Wert bei unter 30 Prozent. Genutzt werden sollen die Vulkangesteinsspeicher vor allem, um kurzfristige Spitzen bei Angebot und Nachfrage auf dem Strommarkt auszugleichen.


Größe bringt zusätzliche Vorteile mit sich

Für die Zukunft hat Siemens zudem bereits große Pläne. Im Jahr 2020 soll eine Pilotanlage mit 10.000 Tonnen Gestein fertiggestellt werden. Treten dabei keine unerwarteten Probleme auf, könnte zwei Jahre später mit der kommerziellen Vermarktung der Technologie begonnen werden. Grundsätzlich gilt zudem: Je größer die Anlage, desto weniger Wärme geht während der Speicherzeit verloren. Denn das Vulkangestein ist von einem Betongebäude umgeben und verliert nur an den Außenwänden an Wärme. Bei einem doppelt so großen Gebäude, vervierfacht sich zwar die Außenfläche – gleichzeitig steigt das Volumen aber auch um das achtfache. Oder anders ausgedrückt: Die Verluste halbieren sich. Es dürfte daher das Bestreben der Betreiber sein, jeweils möglichst große Anlagen zu errichten.

Via: Siemens Gamesa

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