Der sauberste Hafenschlepper der Welt wird noch in diesem Jahr auf dem East River in New York fahren. Das dort in Brooklyn ansässige Unternehmen Amogy rüstet gerade ein Schiff, das mit einem Elektroantrieb ausgestattet ist, seinen Strom aber aus einem Dieselgenerator bezieht, mit einer Brennstoffzelle und einer kleinen Wasserstofffabrik aus. Beim Treibstoff haben sich die vier Unternehmensgründer, Absolventen der Elitehochschule Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge/USA für grünes Ammoniak entschieden, das Yara Clean Ammonia (YCA) in der norwegischen Hauptstadt Oslo liefert, einer der weltweit größten Produzenten von grünem Ammoniak aus dem Stickstoff der Luft sowie Wasserstoff, der per Elektrolyse mit grünem Strom erzeugt wird.


Bild: Amogy

Ammoniak aus dem Kryotank

Die Brennstoffzelle wird eine Leistung von einem Megawatt haben, das ist dreimal so viel wie die in einem Sattelschlepper, den das junge Unternehmen Anfang dieses Jahres vorgestellt hat. Außerdem hat Amogy einen Trecker und eine Drohne mit ammoniakbasiertem emissionsfreien Elektroantrieb ausgestattet. In allen Fällen wird der Treibstoff bei einer Temperatur von minus 33 Grad Celsius – in diesem Zustand ist er flüssig – in Kryotanks an Bord transportiert. Das ist technisch weitaus unproblematischer als die Nutzung von flüssigem Wasserstoff, der eine Temperatur von minus 253 Grad hat. Alternativ könnte er auch in Drucktanks bei 800 bar transportiert werden. Beides ist energieaufwändig.

Ammoniak wird an Bord aufgespalten

Das Ammoniak, das aus Stickstoff und Wasserstoff besteht, wird in der Wasserstofffabrik an Bord in seine Bestandteile aufgespalten. Der umweltneutrale Stickstoff wird an die Luft abgegeben, die ohnehin zu 78 Prozent aus diesem Gas besteht, und der Wasserstoff verschmilzt in der Brennstoffzelle mit dem Sauerstoff der Luft zu Strom und Wärme.


Lösung speziell für die Schifffahrt

„Wir glauben, dass Ammoniak beim Transport von Fracht auf dem Land und vor allem in der Schifffahrt eine wichtige Rolle spielen wird“, sagt Seonghoon Woo, CEO von Amogy. Die internationale Schifffahrt verursacht etwa drei Prozent der weltweiten Emissionen von Kohlenstoffdioxid, (CO2). Der Anteil wird voraussichtlich noch steigen, da Fracht- und Freizeitverkehr noch zunehmen und andere Sektoren ihren Anteil an den globalen Emissionen reduzieren. Ammoniak könnte die Lösung sein.

via Amogy

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.