Firefly Green Fuels hat sich auf die Produktion von Biotreibstoffen spezialisiert. Vor ungefähr zwei Jahrzenten begann das britische Unternehmen, Biodiesel aus Rapsöl herzustellen. Nun wendet sich die Firma einem ganz speziellen Stoff zu, der ebenfalls rein biologisch ist: dem menschlichen Kot. Dieser ist haufenweise vorhanden und lässt sich tatsächlich in nachhaltigen Flugzeugtreibstoff umwandeln.


Menschlicher WC-Output als Flugzeugtreibstoff? Eine konkrete Zukunftsvision

Bio-Kot-Treibstoff ähnelt dem fossilen Kerosin

90 Prozent weniger CO2 als herkömmliches Kerosin soll dieser neue Treibstoff emittieren, damit gilt er als klimafreundlich. Menschenkot ist außerdem billig zu haben und überall verfügbar, und zwar in großen Mengen. Unabhängige Flugverkehrsbehörden sollen das Ergebnis bereits getestet haben; den CO2-Fußabdruck von der Herstellung bis zur Verbrennung berechnete die Universität Cranfield. Der Wirkungsgrad ist dem echten Kerosin sehr ähnlich, ebenso wie die sonstigen Eigenschaften.

Der Treibstoff hat eine klare, flüssige Konsistenz

Die Produktion läuft folgendermaßen ab: Zuerst wandeln die Experten den Kot in Pyrolyseöl um, ein dunkelbraunes, zähes Öl, das dem Rohöl ähnelt. Anschließend erhitzen sie dieses Produkt und fangen die entstehenden Gase auf, um sie zu destillieren. Danach hat der Treibstoff schon die richtige Zusammensetzung und eine klare, flüssige Konsistenz. Das deutsche Raumfahrtinstitut DLR testet das Bio-Kerosin aktuell, ebenso wie die zuständige britische Zulassungsbehörde. Firefly beschäftigt sich zeitgleich mit der Investorensuche für eine Fabrik zur Massenproduktion.


Dafür braucht das Unternehmen sehr viel Ausgangsmaterial, denn ein einzelner Mensch erzeugt im Jahr eine Kotmenge, die gerade für 4 bis 5 Liter Biokerosin reicht. Ein einziger Passagierflug von London nach New York wäre auf ein Jahres-Kot-Output von 10.000 Menschen angewiesen, allein für die Hinreise. Sämtliche menschliche Fäkalien Großbritanniens würden ungefähr 5 Prozent des Treibstoffbedarfs Großbritanniens abdecken. Das neue Bio-Kerosin eignet sich damit eher als natürliche Beimischung zum fossilen Pendant, nicht als vollständiger Ersatz. Aber es wäre ein Schritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit auf dem Flugverkehrssektor.

Quelle: futurezone.at

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