Im Januar nächsten Jahres endet der kostenfreie Support für Windows 7. Nutzer müssen dann entweder auf Windows 10 umsteigen oder auf kostenpflichtige Updates setzen. Für die Regierung in Südkorea scheint aber beides nicht in Frage zu kommen. Stattdessen kündigte das Innenministerium an, auf die Open-Source-Software Linux wechseln zu wollen. Welche Linux-Distribution genutzt werden soll, ist bisher allerdings noch nicht bekannt. Zunächst soll das neue Betriebssystem aber noch im Innenministerium getestet werden. Die Beamten dort werden schauen, inwieweit bisher genutzte Programme und Anwendungen mit dem neuen System kompatibel sind. Treten dabei keine unlösbaren Probleme auf, werden auch die übrigen Computer der Regierung auf das neue Betriebssystem umgestellt.


Microsoft ist nicht mehr so abhängig von Windows wie früher

Eigenen Angaben zufolge verspricht sich die Regierung vor allem zwei Vorteile durch den Wechsel: Zum einen sollen so langfristig Kosten gespart werden. Zum anderen wird eine Abhängigkeit von einem Anbieter vermieden. Zunächst einmal sind aber nicht unerhebliche Investitionen notwendig. So wird mit Kosten in Höhe von umgerechnet 580 Millionen Euro kalkuliert. Für Microsoft ist die Ankündigung natürlich ärgerlich. Denn dieses Geld geht dem Konzern nun verloren. Allerdings sind die Auswirkungen auf das Geschäft auch nicht mehr so groß wie noch vor einigen Jahren. Denn der neue Konzernchef Satya Nadella hat den Fokus des Konzerns verschoben und setzt vor allem auf cloudbasierte Lösungen. Der Verkauf von Windows-Lizenzen ist daher nicht mehr so entscheidend für den Erfolg des Unternehmens wie früher.


In Deutschland war Linux in den Behörden kein Erfolg

In Deutschland haben einige Verwaltungen ebenfalls schon versucht, auf mit Linux arbeitende Alternativenwar zu wechseln. So lief in München 14 Jahre lang ein Projekt namens „LiMux“. Vor zwei Jahren beschloss die Ratsmehrheit dann aber das Ende des Vorhabens und den Wechsel zurück zu Windows. Ähnliches gilt für die Finanzverwaltung in Niedersachsen. Als Grund wurde jeweils angegeben, dass die Zusammenarbeit mit anderen Behörden deutlich erschwert wurde. Ob die Regierung in Südkorea ähnliche Erfahrungen machen wird, bleibt abzuwarten. Wichtig dürfte vor allem sein, dass der Umstieg auch von den Ministern und Beamten mitgetragen wird. Denn wenn diese nicht bereit sind, sich auf das neue Betriebssystem einzulassen, sind Probleme vorprogrammiert.

Via: Engadget

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