Der Gesetzgeber hat in Deutschland eine klare Grenze festgelegt: Sommerreifen müssen mindestens eine Profiltiefe von 1,6 Millimetern vorweisen können. Wer mit weniger unterwegs ist, dem droht eine Strafe. Bisher allerdings handelt es sich hier um einen eher theoretischen Wert. Denn viele Reifen verlieren schon vorher an Leistungsfähigkeit. So haben umfangreiche Tests des ADAC ergeben, dass ein Wechsel spätestens bei einer Profiltiefe von drei Millimetern durchgeführt werden sollte. Zunächst einmal klingt dies nicht nach einem besonders gewaltigen Unterschied. Schaut man allerdings auf sämtliche in Europa genutzten Autoreifen, ergeben sich doch durchaus relevante Unterschiede. So könnten die Verbraucher insgesamt 6,1 Milliarden Euro pro Jahr sparen, wenn neue Reifen erst bei 1,6 Millimetern Profiltiefe und nicht schon bei drei Millimetern gekauft werden. Hinzu kommen noch einmal 800 Millionen Euro an eingesparten Treibstoffkosten.


Bild: Michelin

Filigranere Profilmuster sorgen für eine höhere Sicherheit

Bisher konnten diese Einsparungen aber nicht realisiert werden, weil die Sicherheit im Straßenverkehr natürlich vorgeht. Der Reifenhersteller Michelin hat nun aber ein Verfahren entwickelt, das für langlebigere Reifen sorgen soll. Konkret kommt dabei ein 3D-Drucker zum Einsatz, der mittels Laserschichtverfahren die Form für das Profil des Reifens entstehen lässt. Die neue Technologie hat den Vorteil, dass deutlich filigranere Muster produziert werden können als etwa bei gefrästen oder gegossenen Profilen. Weil Michelin zusätzlich noch hochwertige Gummimischungen verwendet, entsteht auf diese Weise ein sich beständig selbst erneuerndes Reifenprofil. Der Konzern verspricht: Auch bei Nässe und einer Profiltiefe von nur noch 1,6 Millimetern bieten die so produzierten Reifen einen erstklassigen Schutz. Für den Kunden hat dies den Vorteil, dass er deutlich seltener neue Autoreifen kaufen muss. Dies spart – wie bereits erwähnt – bares Geld.

Die Gefahr von Aquaplaning wird deutlich reduziert

Gleichzeitig profitiert zudem auch die Umwelt. Denn die Herstellung sowie die Entsorgung der Autoreifen verbraucht Ressourcen und verursacht CO2-Emissionen. Auch hier hat Michelin einen konkreten Wert errechnet: Schaffen sich alle europäischen Autofahrer schon bei drei Millimetern Profiltiefe neue Reifen an, verursacht dies 6,6 Millionen Tonnen mehr CO2-Emissionen als wenn dies erst bei der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestgrenze passiert. Grundsätzlich gilt zudem: Auf trockener Straße verkürzt sich der Bremsweg sogar mit abnehmendem Profil. Gleichzeitig stieg bisher aber das Risiko bei nasser Fahrbahn. Dies ist beim neuen Michelin-Reifen nun nicht mehr der Fall. Im Gegenteil: Die Reifen mit dem Profil aus dem 3D-Drucker besitzen auch bei nasser Strecke eine hohe Bremsleistung. Die Neuentwicklung bringt für potenzielle Kunden also gleich eine Reihe an Vorteilen mit sich: Die Sicherheit erhöht sich, während die Kosten und die Klimabelastung sinken.


Via: Michelin

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