Pestizide sind in unserer Landwirtschaft gang und gäbe, Schädlinge könnten sonst ganze Ernten vernichten. Trotzdem will natürlich niemand Gift in seinem Essen, gleichzeitig wissen wir nie, wie viele Schadstoffe in der Tomate, die wir gerade genüsslich verspeisen, enthalten sind. Selbst dann, wenn »Bio« draufsteht, können durchaus Pestizide im Spiel sein, zum Beispiel, indem die Stoffe durch kräftigen Wind von benachbarten Feldern herüberwehten. Doch kein Mensch schickt Proben seiner Nahrungsmittel extra ins Labor, um diese teuer testen zu lassen. Ein neuartiger, kostengünstiger Sensor könnte Abhilfe schaffen.


Symbolbild

Neuer Sensor besteht aus Cellulose-Acetat

Laborproben von möglicherweise pestizidbelasteten Früchten zu untersuchen, ist nicht nur aufwändig und teuer, sondern oft auch umweltschädlich. Meist kommen dabei Chemikalien zum Einsatz, die nicht weniger gefährlich als die Spritzmittel sind. Der innovative Sensor vom brasilianischen São Carlos Physics Institute (IFSC-USP) hingegen ist vollständig biologisch abbaubar, und das innerhalb eines Jahres. Er besteht hauptsächlich aus pflanzlichem Cellulose-Acetat statt aus den üblichen Erdölprodukten. Außerdem ist das Gerät kostengünstig herstellbar und laut bisheriger Tests genauso präzise wie eine Laboruntersuchung. Es funktioniert auf elektrochemischer Basis, ist kostengünstig herstellbar, einfach zu produzieren, benutzerfreundlich, hoch selektiv und direkt an die Pflanze anzubringen. Es besteht die Möglichkeit, den Sensor an die Blätter, den Stängel oder direkt auf die Frucht aufzubringen.

Deutlich erleichterte Pestizidüberwachung

Die Forscher stellen ihre Messgeräte im Rahmen eines Gießverfahrens her und drucken jeweils drei Elektroden auf die Oberfläche auf. Die Geräte sollen so genau arbeiten, dass sie für den Einsatz bei Gesundheitsbehörden infrage kommen. Biobauern könnten damit den Beweis antreten, dass ihr Gemüse und Obst tatsächlich pestizidfrei ist – und die konventionelle Landwirtschaft hätte ein Werkzeug zur Hand, ihren Pestizideinsatz besser zu überwachen und zu dosieren. Natürlich spricht auch nichts dagegen, sich als Privatmensch, wenn es so weit ist, den einen oder anderen Sensor zu beschaffen, um die Sicherheit des eigenen Essens zu überprüfen. Damit fiele es deutlich leichter, wirklich gesunde Nahrung auszuwählen.


Quelle: futurezone.at

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