Die Bilanz des Stadtstaats Singapur im Kampf gegen das Coronavirus fällt zwiespältig aus. Einerseits ist es gelungen, die Ausbreitung von Covid-19 recht zügig einzudämmen, weshalb auf übermäßig drastische Einschränkungen des öffentlichen Lebens verzichtet werden konnte. Auf der anderen Seite grassiert das Virus aber in zahlreichen abgeschotteten Wohnheimen von Gastarbeitern. Um die Ausbreitung des Virus nicht weiter zu beschleunigen, müssen daher auch die Einwohner Singapurs bestimmte Mindestabstände einhalten. Im beliebten Bishan-Ang Mo Kio Park wird dies inzwischen nicht mehr nur von der Polizei überwacht, sondern auch von einem speziell programmierten Roboterhund. Dieser trägt den Namen Spot und stammt von der US-Firma Boston Dynamics. Auf einem Video ist bereits zu sehen, wie er durch die Parkanlage patrouilliert.


By RoB (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Der Roboter kann keine Strafen verhängen

Störenden Objekten und Personen kann der Roboter selbstständig ausweichen. Die integrierten Kameras nutzt er aber auch, um den Abstand zwischen zwei Menschen zu kontrollieren. Ist dieser zu gering nähert sich der Roboter den betroffenen Personen und spielt im Vorfeld aufgezeichnete Sprachnachrichten ab. Auf diese Weise sollen die Parkbesucher an die Einhaltung der Abstandsregeln erinnert werden. Wird die Ansage des Roboters allerdings ignoriert, besitzt dieser keine Möglichkeit, die Vorschrift trotzdem durchzusetzen. Bisher ist auch nicht geplant, in einem solchen Fall einen menschlichen Polizisten zu alarmieren. Die Regierung hat zudem versprochen, dass die Daten nicht längerfristig gespeichert werden. Es muss also niemand befürchten, im Nachhinein für die Nichteinhaltung des Abstands belangt zu werden.

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Auch der Einsatz auf einer Isolierstation ist angedacht

Rein theoretisch ist der Roboterhund schon jetzt in der Lage vollkommen autonom auf Streife zu gehen. Im Rahmen des jetzt angelaufenen Pilotprojekts wird er allerdings von einem Menschen begleitet. Dieser ist unter anderem dazu da, zu bewerten, wie wirksam der Einsatz des Roboters ist. Verläuft die nach einiger Zeit geplante Evaluierung dann erfolgreich, soll der Einsatz noch ausgeweitet werden. Zum einen darf Spot dann vollständig alleine durch den Park spazieren. Zum anderen ist angedacht, den Roboterhund noch an weiteren Orten einzusetzen. Dort könnte er dann auch zusätzliche Aufgaben übernehmen. So gibt es unter anderem Überlegungen, Spot einzusetzen, um Patienten einer Isolierstation mit Medikamenten zu versorgen. Auf diese Weise könnte die Ansteckungsgefahr für menschliche Helfer und Pfleger reduziert werden.

Via: Der Standard

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