In Deutschland steht ein Schweinhochhaus. Es umfasst sechs Stockwerke und liegt in Maasdorf bei Köthen in Sachsen-Anhalt. Das Gebäude ist ein Relikt aus DDR-Zeiten, der Betreiber geriet immer wieder in Kritik. Zuletzt lebten – oder existierten – im Inneren 3.000 Schweine, dann sollte eine Renovierung stattfinden, zur Verbesserung der Bedingungen. Seitdem ist allerdings nichts geschehen.


Schweinehochhäuser setzen sich in Europa nicht durch

Der Betreiber räumte das Gebäude und wollte modernisieren

Das Deutsche Tierschutzbüro veröffentlichte 2013 zum ersten Mal Bildmaterial aus dem Inneren der Anlage und deckte dadurch schwere Missstände auf. Danach folgten bis 2018 immer wieder Tierschutzproteste mit Bildern und Videos aus dem Gebäude. Die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau schaltete sich ein und ermittelte wegen mehrerer Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. Eine Kontrolle deckte erneut Mängel auf, schließlich räumte der Betreiber vor fünf Jahren das Schweinhochhaus und kündigte Modernisierungsmaßnahmen an, die aber nie stattfanden.

Es war und blieb das einzige Schweinehochhaus Europas

Inzwischen ist die Anlage zu einem beliebten »Lost Place« geworden, einem verfallenen Platz also, den Menschen aus voyeuristischen Gründen aufsuchen, um dort spektakuläre Fotos zu schießen. Nichts erinnert vor Ort mehr daran, dass dieses Gebäude 1970 als Prestigeprojekt entstand, in Zusammenarbeit mit der Sowjetunion, mit dem Anspruch, modernste Tierhaltung zu betreiben. Es war und blieb das einzige Schweinhochhaus Europas, während sich diese Art der platzsparenden Mästung derzeit immer mehr in China etabliert.


Nie wieder werden Schweine in diesem Gebäude leben müssen

Nun teilte das Landesverwaltungsamt mit, dass die Betriebserlaubnis erloschen sei. Allerdings war schon im September 2021 die Genehmigung ausgelaufen, seither wurde nur noch das Güllelager genutzt, das nun auch seine Pforten schließen muss. Damit werden nie wieder Schweine in diesen Räumen leben müssen. Was nun mit dem Gebäude geschieht, ist unklar. Das Deutsche Tierschutzbüro äußert sich positiv zum endgültigen Aus der Mastanlage, dafür haben die Aktivisten schließlich viele Jahre gekämpft.

Quelle: agrarheute.com

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