Wunderkinder kommen immer wieder vor. Der junge Amadeus Mozart zählt in diese Kategorie. Zwar wurde er in einer musikalisch begabten Familie geboren, allerdings war er bereits mit drei Jahren in der Lage, seiner fünf Jahre älteren Schwester am Klavier zu überholen – absolut außergewöhnlich. Die Psychologin Joanne Ruthsatz hat sich dazu entschieden, diese Wunderkinder zu studieren, um herauszufinden, was diese dazu macht.


Stalken als erster Schritt zur Forschung

Talentierte Kinder, die in jungen Jahren schon äußerst clever sind, gibt es häufiger, doch ein Wunderkind vom Schlag eines Mozarts nur äußerst selten. Laut Ruthsatz nur einmal aller fünf oder zehn Millionen Mal. Im Verlauf ihrer Karriere hat sie bereits über 30 dieser Genies analysiert – die größte Gruppe bisher. Diese aufzuspüren war dabei nicht immer einfach, am Anfang sei es ein wenig wie bei einem Stalker gewesen, sagt Ruthsatz. Doch nachdem die Leute angefangen mit ihr zu arbeiten, öffneten sich Türen, die die Suche deutliche einfacher machten.


Ihr erstes Genie war ein zweijähriges Kind, welches auf dem Cover des People-Magazins im Jahr 1990 war. Es konnte Musik spielen, welches es zuvor nur in der Kirche gehört hatte. Nach einem IQ-Test stellte sich heraus, dass er im Bereich eines talentierten Kindes befand, aber nicht außergewöhnlich. Ungewöhnlich war allerdings das Gedächtnis des Kleinkindes.

Was braucht ein Wunderkind?

Als Wunderkinder werden im Allgemeinen Kinder definiert, die professionelle Fähigkeiten beherrschen, bevor sie zehn Jahre alt werden. In den meisten Fällen sind diese Fertigkeiten aus den Bereichen Musik, Mathematik, Kunst und Schach. Verschiedene Studien haben den Ursprung dieser Wunderkinder gesucht. Basieren deren unglaubliche Fähigkeiten auf unermüdlicher Übung oder haben sie einen biologischen Vorteil? Ruthsatz wählt einen Ansatz, der sich in der Mitte befindet.

So gibt es ihrer Ansicht nach einige Parameter, die ein Wunderkind ausmachen. Dazu gehören ein außergewöhnliches Gedächtnis, die Vorliebe zum Detail (welche bereits in Richtung Autismus geht. Die untersuchten Kinder waren dabei nicht autistisch, in 50 % der Fälle jedoch ein Familienmitglied) sowie generell erhöhte Intelligenz (der IQ reicht dabei von 100 bis 147, mit einem Mittelwert bei 128).

Neben diesen Fähigkeiten zeichnet Wunderkinder eine weitere Eigenschaft aus: Selbstlosigkeit. Laut Ruthsatz seien die untersuchten Kinder viel selbstloser als der durchschnittliche Mensch. So konnte sie feststellen, während ihre Gruppe wuchs, dass alle mit einander auskamen und sich auch in Gesellschaft wohlfühlten.

Trailer zum Kinifilm „Wunderkinder“

Quelle: Popsci

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