Die Zahl der Satelliten im Weltall dürfte sich in den nächsten Jahren massiv erhöhen. So gehen Schätzungen davon aus, dass schon im Jahr 2028 rund 15.000 dieser künstlichen Weltraumkörper im Einsatz sein könnten. Zum Vergleich: Aktuell beläuft sich ihre Zahl auf rund 6.000. Das Problem: Schon heute gelten rund 60 Prozent davon als nicht mehr funktionsfähig. Oder etwas prägnanter ausgedrückt: Es handelt sich um Weltraumschrott. Dies kann auf doppelte Art und Weise zum Problem werden. Zum einen kollidiert der Schrott miteinander, wodurch immer kleinere Einzelteile entstehen. Diese wiederum sind mit enormen Geschwindigkeiten unterwegs und können erhebliche Schäden anrichten, wenn sie auf noch funktionsfähige Einheiten treffen. Selbst wenn der Schrott aber in die Erdatmosphäre eintritt und dort verglüht, werden umweltschädliche Substanzen freigesetzt.


Space Debris

Im Jahr 2023 sollen die ersten Holz-Satelliten einsatzbereit sein

Ein japanisches Unternehmen arbeitet daher nun zusammen mit der Kyoto University an einer Lösung. Die Idee der Ingenieure: Satelliten aus Holz. Auf den ersten Blick klingt dies nach einer etwas abwegigen Idee. Immerhin müsste das Holz zum einen so widerstandsfähig sein, dass es auch die extremen Temperaturen im Weltall und während des Transports dorthin unbeschädigt übersteht. Andererseits soll das Material aber später auch verglühen, ohne größere Rückstände zu verursachen. Die beteiligten Personen hüllen sich noch in Schweigen, mit welcher Holzsorte dieser schwierige Spagat gelingen soll. Sie sprechen in diesem Zusammenhang von einem „Forschungs-und-Entwicklungs-Geheimnis“. Zumindest einen konkreten Zeitplan gibt es aber bereits: Schon im Jahr 2023 soll der erste Satellit aus Holz präsentiert werden. Spätestens dann dürfte es auch genauere Angaben über die Kosten geben.

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Ein ehemaliger japanischer Astronaut ist an dem Projekt beteiligt

Dass es sich durchaus um ein seriöses Forschungsprojekt handelt, lässt sich an zwei Punkten belegen. Zum einen handelt es sich bei dem beteiligten Unternehmen Sumitomo Forestry um einen Teil der Sumitomo Group. Diese wiederum existiert bereits seit mehr als 400 Jahren und ist in zahlreichen Branchen aktiv. Zumindest theoretisch steht also ausreichend Kapital zur Verfügung, um die Idee Realität werden zu lassen. Gleichzeitig ist auf Seiten der Kyoto Universität Takao Doi an dem Projekt beteiligt. Dieser wiederum ist inzwischen zwar ein angesehener Professor. Bekannt wurde er zuvor allerdings als Astronaut, der unter anderem im Jahr 2008 auf der Internationalen Raumstation zu Besuch war. Dort sorgte er für eine Premiere: Als erster Mensch warf er im Weltraum einen Bumerang. Dieser war zuvor speziell für die dort herrschenden Bedingungen konzipiert worden. Ausreichend Expertise sollte also ebenfalls vorhanden sein.

Via: BBC

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