Wenn Landwirte in aller Welt beim Ausbringen von Dünger diesem feingemahlenen Basalt beifügen würden, könnten pro Jahr bis zu 2,5 Milliarden Tonnen des Klimagases Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Atmosphäre entfernt und dauerhaft gebunden werden. Das wären immerhin fast sieben Prozent der von Menschen verursachten Emissionen.


Für die Bauern wäre das bisschen Mehrarbeit durchaus lohnend. Die Ernteerträge würden um bis zu 16 Prozent steigen. Das sind Ergebnisse eines Feldversuchs, den ein Team um David Beerling, Professor für Biowissenschaften und Direktor des Leverhulme Centre for Climate Change Mitigation der University of Sheffield in Großbritannien auf einem Testacker im US-Bundesstaat Illinois durchführten.

Bild: Dimitar Epihov, Leverhulme Centre, University of Sheffield

Das Phänomen heißt „beschleunigte Verwitterung“

Die Wirkung des Basalts beruht auf einem Phänomen namens „beschleunigte Verwitterung“. Das ist ein geochemischer Prozess, bei dem der natürliche Verwitterungsprozess beschleunigt wird. Das gelingt, indem Basaltgestein fein gemahlen und der Atmosphäre ausgesetzt wird, wie es auf einem Acker geschieht. Bei diesem Prozess entzieht der Feinstaub der Atmosphäre CO2 und bindet sie in Form von festen Carbonaten. Feinstaub deshalb, weil das die Oberfläche, die mit der Atmosphäre reagiert, dramatisch vergrößert wird, was die Aufnahme von CO2 und damit die Verwitterung beschleunigt.


200 Tonnen Basaltmehl pro Jahr

Das Team aus Großbritannien reicherte eine fünf Fußballfelder große Versuchsfläche in Illinois jährlich mit 200 Tonnen Basaltmehl an. Pro Hektar ließen sich auf diese Art drei bis vier Tonnen CO2 unschädlich machen. Bei einer Anbaufläche von 39 Millionen Hektar Land für den Maisanbau und 35 Millionen Hektar für Soja allein in den USA kommt so schon einiges zusammen.

Was den Ernteertrag steigen lässt

Die besseren Ernteerträge erklären sich die Forscher um Beerling damit, dass der pH-Wert des Bodens anstieg. Zudem seien mehr Nährstoffe wie Phosphor, Kalium und andere Mineralstoffe freigesetzt worden. Die Basaltzugabe reduzierte mithin auch den Bedarf an Düngemitteln. Analysen von Pflanzenwurzeln zeigten, dass die Bereitschaft stieg, Nährstoffen aus dem Boden aufzunehmen, was zu höheren Erträgen führte. Würden alle Landwirte in den USA auf diese Methode umstellen und alle gut 70 Millionen Hektar mit Basaltschotter gedüngt, wären infolge der Ertragssteigerungen zusätzliche Einnahmen in Höhe von acht Milliarden Euro für Maisbauern möglich und neun Milliarden Euro auf Flächen, wo Soja angebaut wird, schätzen die Wissenschaftler.

 

 

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