»AI for Good«, lautet er Name der Pressekonferenz, zu der – natürlich! – auch Roboter und ihre Erfinder eingeladen wurden. Die mit künstlicher Intelligenz ausgestatteten 9 Androiden beantworteten in Genf die Fragen der anwesenden Journalisten. Dabei gaben sie sich harmlos und brav. Sie wollten die Menschheit unterstützen und nicht gegen sie rebellieren, verkündeten sie.


Symbolbild

Die weltweite erste »Mensch-Roboter-Pressekonferenz«

Die Veranstalter sprachen von der weltweit »ersten Mensch-Roboter-Pressekonferenz«. Prompt kam von den Journalisten die erwartete Frage, ob die Androiden gegen ihre Erschaffer rebellieren würden. Der befragte Roboter antwortete nicht sofort, sondern zögerte kurz und meinte dann: »Ich weiß nicht, warum Sie das denken. Mein Erschaffer war immer gut zu mir, und ich bin mit meiner aktuellen Situation sehr zufrieden.«

Ein anderer Androide sollte sich dazu äußern, ob er und seinesgleichen menschliche Arbeitskräfte ersetzen würden. Eine Analyse von Goldmann Sachs legt nahe, dass in naher Zukunft 300 Millionen Arbeitsstellen in den USA und der EU verlorengehen, weil die Wirtschaft auf Automatisierung umschwenkt. Die KI meinte dazu, sie wolle niemanden ersetzen, sondern mit Menschen zusammenarbeiten: »Gemeinsam können wir eine bessere Zukunft für alle erschaffen. Und ich werde Euch zeigen, wie das geht.« Die künstliche »Dame« trug ein Glitzerkleid und erntete mit ihrer Antwort ein nervöses Lachen im Publikum.


Roboter geben Antworten gemäß datentechnischer Vorgaben

Kann eine KI echte Absichtserklärungen geben? Hat sie überhaupt Absichten? Den Antworten liegen ähnliche Algorithmen zugrunde wie der neuerdings so beliebten Online-Anwendung ChatGPT. Die Rechner liefern schlichtweg eine errechnete »bestmögliche Antwort« auf die Eingabe (»Prompt« genannt) des Anwenders. Sie haben aber kein Bewusstsein, wissen weder, was die Frage, noch was die Antwort bedeutet. Obwohl ihr Reden durchdacht erscheint, ist es doch nur ein Ergebnis mathematischer Berechnungen, basierend auf den zugrundeliegenden Vorgaben. Und welche Vorgaben sollten Roboter haben, die auf einer Veranstaltung namens »AI for Good« auftreten? Sicher nicht, sich als zukünftige Herren der Menschheit zu präsentieren.

Quelle: derstandard.at

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