Erstmals ist einem Patienten mit Hilfe eines Chirurgie-Roboters eine neue Leber eingepflanzt. Die Operation am Barnes-Jewish Hospital, der medizinischen Fakultät der Washington University in St. Louis im US-Bundesstaat Louisiana war patientenschonender als die eines erfahrenen Operationsteams, weil nur wenige Schnitte nötig waren, um die zerstörte Leber entfernen und die neue implantieren zu können. Der Patient konnte einen Monat nach der Operation schmerzfrei gehen, und er wollte schon wieder Golf spielen und schwimmen. Nach einer klassischen Operation dieser Art dauert es mindestens sechs Wochen, bis sich ein Patient wieder ohne Beschwerden bewegen kann.


Bild: Washington University School of Medicine in St. Louis

Minimalinvasive Operationen sind das Ziel

Das Universitätskrankenhaus hat sich auf die Entwicklung dieser Spitzentechnologie konzentriert, um die Invasivität von Operationen zu minimieren und so viel kürzere Genesungszeiten und bessere Ergebnisse für die Patienten zu erzielen. Die Chirurgen haben bisher mehr als 30 Nierentransplantationen und andere Eingriffe an Gallengängen, der Bauchspeicheldrüse und dem Magen mit dem Robotersystem durchgeführt, ehe sie sich an die erste Lebertransplantation wagten.


Roboter musste winzige Blutgefäße vernähen

„Die Lebertransplantation ist eine der komplexesten Bauchoperationen“, sagt Adeel Khan, der den Roboter bedient. Traditionell würde ein Chirurg den Körper mit einem vertikalen Schnitt von 7,6 bis 10 Zentimetern und einem horizontalen Schnitt von 12 bis 16 öffnen, um die erkrankte Leber zu entfernen und durch das Spenderorgan zu ersetzen. Wegen starker Blutungen und der Notwendigkeit, winzige Blutgefäße zu vernähen, um die neue Leber an den Blutkreislauf anzuschließen, galt bisher ein minimalinvasiver Austausch der Leber als unmöglich.

Als nächstes wird mit künstlicher Intelligenz operiert

Nicht jedoch mit der Roboterchirurgie. Es waren lediglich mehrere 1,3 Zentimeter lange Öffnungen nötig, durch die die Instrumente eingeführt wurden, und ein einzelner vertikaler 15 Zentimeter langer Schnitt zwischen den Bauchmuskel für den Austausch der Leber. Der Chirurg, der mit Joystick-ähnlichen Controllern an einem Bildschirm in der Nähe saß, bediente die Werkzeuge des Roboters. Der Bildschirm, der die Operationsstelle in hochauflösendem 3D anzeigte, ermöglichte eine präzisere Operation als herkömmliche Methoden.

Nächstes Ziel ist es, mit Hilfe von künstlicher Intelligenz dem Roboter mehr Autonomie zu g eben, ihn also selbstständiger operieren zu lassen.

 

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