Einst war Deutschland fast vollständig von Wäldern bedeckt, dann griff der Mensch großflächig in die Natur ein. Durch seine Art zu wirtschaften entstanden über Jahrhunderte Wiesen, Äcker, Feldgehölze, Hecken und Gräben. Neue Tierarten wanderten ein und besiedelten diese Lebensräume, vielfältige Biotope formten sich aus. »Reine Natur« gibt es in unserem Land nur noch sehr begrenzt, auch die Trupbacher Heide in Siegen ist im Grunde ein Produkt des Menschen – und erhält sich nicht von selbst.


Von <a href=“//commons.wikimedia.org/wiki/User:Boevaya_mashina“ title=“User:Boevaya mashina“>Boevaya mashina</a> – <span class=“int-own-work“ lang=“de“>Eigenes Werk</span>, CC BY-SA 4.0, Link

Offenland mit magerem Boden für seltene Pflanzen und Tiere

Die Artenvielfalt in den verschiedenen Regionen unseres Landes stellt einen unermesslichen Naturschatz dar, den es ohne menschliche Eingriffe so nicht gäbe. Heute wird die Nutzung von Land- und Forstwirtschaftsflächen immer intensiver, die Menschen arbeiten mit großen Maschinen, künstlichem Dünger und Pestiziden. Das Werk, das wir einst verrichteten, gerät immer mehr in Schieflage, die Zerstörung droht. Die Trupbacher Heide erscheint wie ein Mini-Abbild des großen Ganzen, auch sie gab es nicht »schon immer«. Das Gelände wurde jahrelang als Truppenübungsplatz benutzt und regelmäßig von Panzern befahren: So entstand ein Offenland mit magerem, ungedüngten Boden. Zahlreiche Pflanzen, die auf gedüngtem Ackerland keine Chance haben, gedeihen hier. Diese ziehen wiederum besondere, teils seltene Tiere an, wie zum Beispiel die Heidelerche.

Der »Pflegepanzer« verdichtet den Boden der Feuchtbiotope

Jetzt, in der kalten Jahreszeit, fährt wieder ein 30 Tonnen schwerer Panzer vom Typ Leopard durch die Heide. Die Zeiten der militärischen Nutzung sind allerdings längst vorbei, das Gefährt ist in vollkommen friedlicher Absicht unterwegs. Es verdichtet den Boden der Feuchtbiotope und hilft so dabei, das Naturschutzgebiet zu erhalten. Tiere und Pflanzen befinden sich in Winterruhe, sie sind durch den »Pflegepanzer« des Siegerländers Bernd Thomas nicht bedroht. Er erstand das Fahrzeug von der Bundeswehr und nutzt vor allem die nassen Tage, um Wiesen aufzureißen und Vertiefungen für stehendes Wasser zu schaffen. Mit dem Panzer funktioniert das besser und schneller als mit einem Bagger: Schließlich sind die Anverwandten dieses Ungetüms mit »Schuld«, dass die Trupbacher Heide überhaupt existiert.


Quellen: wdr.de, nabu-siwi.de

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