Sonnenenergie kann längst so gut wie jeder nutzen, ob als größere Anlage auf dem Dach, in Form eines Balkonkraftwerks oder auf dem Wohnmobil für unterwegs. Mit Windkraft war das bislang deutlich schwieriger: zu riesig, laut und schwer diese Anlagen. Dazu noch der hohe Installationsaufwand und die Wartungskosten … nein, danke! Die neuen Mini-Windturbinen aus Italien haben das alles nicht und könnten bald schon Haus- und Firmendächer erobern.


Die Windturbine von Gevi / Foto: Screenshot von Firmenhomepage: https://www.geviwind.com/

Nur 38 Dezibel – wie ein leiser Flüsterton

Der italienische Entwickler Gevi möchte Windkraft für möglichst viele Menschen direkt zugänglich machen. Die neuen, kompakten Stromerzeuger aus seinem Hause emittieren in 10 Meter Abstand einen Geräuschpegel von niedrigen 38 Dezibel. Zum Vergleich: Ein handelsüblicher Kühlschrank liegt zwischen 40 und 50 Dezibel. Die Lautstärke des Mini-Windrads kommt einem leisen Flüstern gleich. Dabei sind die Geräte gar nicht so besonders klein, nur klein genug, um auf vielen Hausdächern Platz zu haben. Ihre Höhe beträgt 3,00 Meter, der Rotordurchmesser liegt bei 5,40 Metern. Die Rotorblätter drehen sich um die senkrechte Achse, so bleiben sie bei sämtlichen Windrichtungen einsatzklar. Das Gesamtgewicht einer solchen Anlage liegt bei 90 Kilo, gerade mal so viel wie ein kräftiger erwachsener Mann, den jedes normale Dach spielend tragen kann.

Herzstück der Windturbine ist eine KI

Eine weitere Besonderheit: Die Gevi-Windturbinen sind computergesteuert und ihr Herzstück bildet ein KI-Algorithmus. Diese analysiert Windgeschwindigkeiten, Windrichtungen und Turbulenzen, um in Echtzeit darauf zu reagieren. Das System holt auf diese Weise aus jeder Windsituation das Beste für den Nutzer heraus – zumindest stellt der Hersteller es so dar. 60 Prozent mehr Energie als andere vertikale Windräder soll das Gerät damit liefern, und durch ihre besondere Konstruktion soll der Materialstress bei starkem Wind um rund 70 Prozent sinken. Das Ergebnis: Nur 9 km/h Windgeschwindigkeit sollen ausreichen, um 3 bis 4 Kilowatt Strom zu erzeugen. Der Wartungs- und Reparaturaufwand soll sehr gering ausfallen. Außerdem soll das gesamte Material, aus dem die Turbine besteht, recycelbar sein.


Eine Finanzspritze von 2,7 Millionen Euro durch interessierte Investoren hilft dem Projekt nun auf die Sprünge und macht einen schnellen Marktstart wahrscheinlich.

Quelle: focus.de 

1 Kommentar

  1. Achmed Khammas

    26. Oktober 2025 at 21:15

    Seit Jahrzehnten arbeiten diverse Gruppen und Firmen an solcherart Windkrftanlagen – die sich im Grunde den Darrieus-Senkrechtachsern zuordnen lassen: https://www.buch-der-synergie.de/c_neu_html/c_08_08_03_darrieus_a.htm

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