2010 hat ein Unternehmen namens Sonitus Technologies eine Hörhilfe namens SoundBite herausgebracht. Dabei handelte es sich um ein Mikrofon hinter dem Ohr, das mit einem kleinen Gerät innerhalb des Mundes verbunden war, das Vibrationen an das Innenohr sendete und so Geräusche erzeugen konnte. Nun entwickelt die gleiche Firma ein drahtloses Kommunikationssystem, das an den Backenzähnen der Nutzer angebracht werden soll.


Erste Prototypen wurden bereits getestet

Im Alltag dürfte so ein Gerät nicht sonderlich hilfreich sein. Es verwundert also wenig, dass der Auftraggeber hinter der neuen Entwicklung das US-Verteidigungsministerium ist. Das System wurde auf den Namen Molar Mic getauft und soll als erstes von der US Air Force eingesetzt werden. Sonitus Technologies verspricht klare Zwei-Wege-Kommunikation ungeachtet der Umgebung der Nutzer.


The voice interface sustains communications in dangerous and challenging environments. The Molar Mic is the first in our family of solutions that conventional approaches are unable to address„, so Peter Hadrovic, der CEO von Sonitus.

Erste Prototypen des Molar-Mic-Systems wurde bereits von Mitgliedern des Air National Guard 131st Rescue Squadron eingesetzt. Unter anderem kam das Molar Mic dabei letztes Jahr während des Hurrikans Harvey in Houston zum Einsatz.

Headset am Backenzahn

Das System ist bereits patentiert und kombiniert ein kleines, wasserdichtes Mikrofon und einen Soundwandler. Beide Geräte sind gemeinsam mit einem Akku in einem kleinen Gehäuse untergebracht, das an den Backenzähnen des Trägers befestigt wird. Eingehende Audio-Nachrichten werden in Vibrationen umgewandelt, die über die Backenzähne an das Innenohr gelangen und dort wieder in Geräusche umgewandelt werden. Das Ergebnis ist eine Stimme, die von innerhalb des Kopfes zu kommen scheint und die Wahrnehmung von Außengeräuschen nicht stört.

The placement on the teeth uses the body itself to block external noise when speaking and leverages the user’s teeth and jawbone to create a new auditory path for hearing„, so das Unternehmen in einer Presseerklärung. Das Mundstück kommuniziert via NFC mit einem Empfänger am Nacken, der wiederum mit einem Funkgerät verbunden werden kann.

Nach Angaben von Sonitus soll das System mittelfristig nicht nur militärisch genutzt werden, sondern auch von privaten Sicherheitskräften und First Respondern. Auch ein möglicher Nutzen für die Privatwirtschaft wird untersucht.

 

via Sonitus Technologies

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