Gedruckte Displays gehören seit den Anfangstagen der organischen Leuchtschichten zu den Traumvorstellungen vieler Hersteller. TLC/JDI haben auf der Display Week nun ein beindruckendes Display gezeigt, das mit einer Drucktechnik entstanden ist.


Bild: TCL Technology

OLED im Druckverfahren

Das 65 -Zoll-OLED-Display wurde im Tintendruckverfahren wurde von JDI in Kooperation mit dem chinesischen Unternehmen TCL/CSOT angefertigt. Die beiden Unternehmen haben 2020 ein Kooperationsprogramm begonnen, bei dem OLEDs im IJP-Verfahren (Ink Jet Printing) hergestellt wurden. TCL hält außerdem Anteile an JDI und stellt die finanziellen Mittel zur Verfügung. Bei JDI kann man dafür auf viele Erfahrungen in der Drucktechnik zurückblicken.

Gedruckte Displays ins bisher noch Mangelware. Asus hat vor einiger Zeit einen 22-Zoll-4k-Monitor angeboten, der mit einem gedruckten OLED-Display von JDI/JOLED versehen war. Aber insgesamt ist diese Technik noch nicht sehr weit verbreitet.


Beeindruckende Auflösung

An dem vorgestellten Display beeindruckt neben der Größe vor allem die Auflösung von 7680 x 4320 Pixeln. Insgesamt befinden sich so etwa 30 Millionen Pixel in dem Display, die über ein Oxid-TFT-Subsstrat angesteuert werden und direkt nach oben Strahlen, sodass das Licht die Backplane nicht passieren muss. Die Oxid-TFTs leiten dabei besonders gut und sind deshalb gut für OLED-Displays geeignet.

Laut Hersteller hat das Display eine Aperture Ratio von 62 Prozent. Dieser Wert bezeichnet das Verhältnis von lichtdurchlässiger zu opaker Pixelfläche. Für ein 8k-Display ist dies ein sehr guter Wert. Pro Pixel müssen mindestens zwei TFTs angesteuert werden, sodass viele Zuleitungen erforderlich sind.

Das Display erreicht zudem 99 Prozent des DCI-P3-Farbraums und hat eine Spitzenhelligkeit von 600 cd/m². Bei komplett weißem Bildschirm sind es immerhin noch 1580 cd/m². Von der Bildqualität her kann das Display zudem mit den meisten herkömmlichen Alternativen mithalten. Das ist vor allem deshalb beeindruckend, weil bei gedruckten OLEDs bisher ein zusätzlicher Farbfilter für eine gute Farbwiedergabe erforderlich war.

Theoretisch günstiger

Durch die Drucktechnik wird die Menge des benötigten organischen Materials auf das Nötigste reduziert. Normale OLEDs werden im Abscheideverfahren hergestellt, bei dem viel Material aufgetragen wird, das dann beim Strukturieren wieder abgetragen wird. Zudem ist die Technologie gut skalierbar, was gedruckte OLEDs mittelfristig relativ günstig machen würde. Zumindest in der Theorie. Bis massenproduktionstaugliche Verfahren existieren, wird es aber noch etwas dauern.

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