Es wird noch lange dauern, bis die Menschheit sich vollständig von fossilen Brennstoffen löst. Zwar ist der Weg längst eingeschlagen, doch geht es zu langsam voran, weil viele Abhängigkeiten bestehen, die noch zu überwinden sind. Der Transformationsprozess ist kostenintensiv, er führt zu Wohlstandsverlusten und fordert uns zu unbequemen Verhaltensänderungen heraus. Darum geht der CO2-Ausstoß nur langsam bis gar nicht zurück. Wie wäre es, stärker an der zweiten Stellschraube zu drehen, der Dekarbonatisierung?


Symbolbild Meeresalgen

Eine erste Kleinanlage befindet sich in Marokko

Wenn es schwerfällt, den CO2-Ausstoß zügig zu verringern, können wir die Luft stattdessen dekarbonatisieren. Und das auf natürlichen Weg, in diesem Fall durch Algen. Vermehrt Wälder anzupflanzen und aufzuforsten ist sicher ebenfalls eine gute Idee, doch diese Maßnahme wirkt sich erst in langer Frist aus und erweist sich bezüglich der CO2-Filterung als weniger effektiv. Algenfarmen holen tatsächlich 30 Mal (!) mehr Kohlendioxid aus der Luft als ein funktionierender Regenwald: eine starke Leistung, die Ecotech Brilliant Planet nutzbar machen möchte. Die Firma hat eine erste Kleinanlage in Marokko aufgebaut, im Meer, angrenzend an die Wüste.

„Es braucht Zeit, um Menschen, Regierungen und Unternehmen zu verändern. Wir müssen etwas dafür tun“, äußerte sich Unternehmens-Chef Adam Taylor. Er möchte die Natur zur Rate ziehen, statt maschinelle Filteranlagen zu bauen. In seinen Meerwasserbecken herrschen optimale Lebensbedingungen für CO2-konsumierende Mikroalgen. Unter freiem Himmel, mit genügend Sonnenlicht für ungebremstes Wachstum. Der Haken: Das Meerwasser muss bewegt werden, und zwar in großen Mengen, das geht nicht ohne Energieeinsatz.


An der Finanzierung beteiligt sich unter anderem Toyota

Brilliant Planet hat dafür ein effizient arbeitendes System entwickelt, das die Schwerkraft nutzt, um as Wasser von Teich zu Teich zu leiten. Derzeit arbeiten die Forscher noch daran, das Schaufelrad-System weiter zu optimiere. Bald schon soll eine 30 Hektar große industrielle Anlage entstehen, für eine Echtzeitdemonstration. An der Finanzierung beteiligt sich die Risikokapitaltochter von Toyota. Weitere Gelder aus der Serie-A-Finanzierungsrunde stehen für die Grundlagenforschung und das Entwicklungsprogramm in London zur Verfügung.

Quelle: t3n.de 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.