Bislang war dieser Weg eine Einbahnstraße: Kohle verbrennt und setzt dabei CO2 frei. Der Umkehrprozess schien weitgehend versperrt, es sei denn, man investierte enorm viel Energie, um die Reaktion mit Extremtemperaturen anzufeuern. Jetzt gelang es Forschern endlich, bei Raumtemperatur Kohlendioxid aus der Luft zu ziehen und den enthaltenen Kohlenstoff in feste Kohle zu verwandeln. Und diese lässt sich wiederum sinnvoll weiterverwenden.


Von Winfried Mueller – Original picture on Wikipedia de : [1], CC BY-SA 3.0, Link

Anwendung im großen industriellen Rahmen möglich

Torben Daeneke und Dorna Esrafilzadeh von der RMIT University in Melbourne haben gemeinsam mit ihrem Team ein wenig herumgebastelt und sind dabei auf folgende Lösung gestoßen: Hauptbaustein ihres Systems ist ein flüssiger, elektrisch leitender Metall-Katalysator. Das Kohlendioxid wird in einer Elektrolytlösung aufgelöst, hinzu kommt ein wenig flüssiges Metall – und durch diese Mischung lassen die Forscher Strom fließen. Es entstehen ganz allmählich Kohlenstofflocken, die sich aus der Metallflüssigkeit herauslösen. Dieses Verfahren würde sich viel eher für eine Anwendung im großen industriellen Rahmen eignen als die bislang bekannten Erhitzungsprozesse.

Fester Kohlenstoff für Superkondensatoren nutzbar

In fester Form ließe sich der Kohlenstoff problemlos unterirdisch einlagern, wobei ein weiteres Problem aus der Welt geschafft wird. Denn in vorherigen Verfahren der Kohlendioxidverarbeitung kamen flüssige Endprodukte heraus, die bezüglich der Verwahrung mehr Fragen als Antworten aufwerfen. Umweltbedenken und hohe Einlagerungspreise stehen einer Lösung massiv im Wege, was bei fester Kohle nicht der Fall ist. Außerdem tut sich eine interessante Möglichkeit auf, das Reaktionsprodukt auf nachhaltige Weise zu verwenden: Der feste Kohlenstoff könnte zu Elektroden weiterverarbeitet werden, die dann in Superkondensatoren für Elektroautos eingebaut werden. Er ist nämlich in der Lage, elektrische Ladung zu speichern. Als »Abfallprodukt« bei der Kohlendioxid-Kohlenstoff-Reaktion entsteht zudem ein synthetischer Treibstoff, der wahrscheinlich einen Nutzen für die Industrie haben wird.


Jetzt sind weitere Forschungen notwendig, um das Beste aus dieser neuen Entdeckung zu machen: Die Forscher in Melbourne bleiben am Ball und werden sicher bald neue interessante Ergebnisse präsentieren.

Quelle: spiegel.de

1 Kommentar

  1. Jan

    20. Oktober 2019 at 14:02

    In welchem wissenschaftlichen Paper wurden den diese vermeindlichen Durchbrüche den veröffentlicht frau Salmen? Also ich meien außer der unseriösen und unwissenschaftlichem Zeitung namens Spiegel…

    Ohne eine seriöse Quelle kann ich diese Meldung nur als Propaganda der Industriewirtschaft einkategorisieren.

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