Das 49-Euro-Ticket ist nicht frei von Kritik, aber es erfreut sich dennoch großer Beliebtheit. Gerade für Pendler ist das Angebot interessant. Bald könnte es damit aber schon wieder vorbei sein.


Bild: MissyWegner, Public domain, via Wikimedia Commons

Streit zwischen Bund und Ländern

Das 49-Euro-Ticket entsprang letztlich aus dem Experiment mit dem 9-Euro-Ticket in der Corona-Zeit. Der Preis war dann auch Anlass zur Kritik. Dennoch scheint das Ticket gut zu laufen. Hinter den Kulissen aber geht es scheinbar hoch her. So hoch, dass die Zukunft des günstigen Nahverkehrstickets nicht gesichert ist.

Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge ist die Finanzierung des Deutschlandtickets alles andere als sicher. Bund und Länder streiten um das Thema Geld, und zwar so sehr, dass die Zukunft des 49-Euro-Tickets gefährdet ist. Die Länder sehen langfristig den Bund in der finanziellen Verantwortung und fordern deshalb monetäre Unterstützung. Bundesverkehrsminister Volker Wissing scheint dazu nicht ausreichend bereit – obwohl das Deutschlandticket auf Bundesebene angestoßen wurde, sieht er die Verantwortung für die Finanzierung bei den Ländern. Diese jedoch wollen, dass der Bund auch weiterhin 50 Prozent der Finanzierung des Deutschlandtickets übernimmt.


Zukunft des Deutschlandtickets gefährdet

Aktuell sieht der Finanzierungsplan vor, dass der Bund 2023 bis 2025 jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zuschießt. Die Länder sollen den gleichen Betrag aufbringen. Eventuelle Mehrkosten sind indes nur für das erste Jahr gesichert, was das ganze Projekt auf wacklige Füße stellt. Die Länder haben ihre Sorgen in einem Brief geäußert. Die Kostenübernahme für die folgenden Jahre sei nicht geklärt, es fehle an langfristigen Zusagen.

Problematisch ist etwa der (natürlich vorher erwartbare) Effekt, dass Kunden, die vorher bereit waren, mehr zu zahlen, auf das Deutschlandticket umsteigen. In Kombination mit der Inflation steigen so die Kosten für die Verkehrsverbünde, aus denen sich Einschränkungen in Bereichen wie Streckenerweiterungen, Netzverdichtung oder Fahrplanerweiterung ergeben. Die Verkehrsverbünde sehe die Zukunft des Tickets ebenfalls nicht gesichert. Somit ist bereits wenige Monate nach Einführung des Deutschlandtickets ungewiss, ob es 2024 in seiner jetzigen Form bestehen bleiben kann.

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