Im Mai konnte erstmals das 49-Euro-Ticket genutzt werden, das Reisen im Nahverkehr in ganz Deutschland ermöglicht. Seitdem, so zeigt die Auswertung von Handydaten, hat die Zahl der Zugreisen deutlich zugenommen. Es ist von einer „wahrnehmbaren Verlagerung von der Straße auf die Schiene“ die Rede.


Bild: Christian Bier / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)

Von der Straße auf die Schiene

Das sogenannte 49-Euro-Ticket wurde in „Deutschlandticket“ umbenannt und scheint wider viel vorher geäußerten Kritik tatsächlich die Nutzung des ÖPNV zu fördern. Letzten Monat, im Juni 2023, haben knapp zehn Millionen Menschen das Ticket genutzt.

Auswertungen von Mobilitätsdaten des Mobilfunkanbieters O2 Telefónica legen nun Zeugnis davon ab, dass seit der Einführung des Deutschlandtickets die Zahl der Zugreisen von 30 Kilometern oder mehr deutlich zugenommen hat. Im Juni fanden den verfügbaren Daten zufolge etwa ein Viertel mehr solcher weiteren Pendelfahrten statt als noch im April. Unterm Strich habe sich der Anteil der Schiene an der Personenbeförderung in diesem Zeitraum um etwa 2,5 Prozent erhöht, so O2 Telefónica. Man habe eine „wahrnehmbaren Verlagerung von der Straße auf die Schiene“, so heißt es.


Deutschlandticket nicht so erfolgreich wie das 9-Euro-Ticket

Wenig überraschend ist allerdings, dass das Deutschlandticket nicht mit dem 9-Euro-Ticket mithalten kann, wenn es um die Beliebtheit geht. Drei Tage nach dem Start des Deutschlandtickets wurden etwa 250.000 Exemplare des Tickets verkauft. Im Falle des 9-Euro-Tickets waren es innerhalb von zwei Tagen ab Verkaufsstart etwa eine Million Ticket über die digitalen Verkaufskanäle. Insgesamt wurden im Sommer 2022 etwa 52 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft. Im Falle des Deutschlandtickets, so vermutet der Verband deutscher Verkehrsunternehmen, werden etwa 17 Millionen Menschen das Ticket nutzen.

Die Daten von O2 dürften den Fürsprecher:innen des Deutschlandtickets in die Hände spielen. Kritik gab es im Vorfeld vor allem am vergleichsweise hohen Preis und dem Abomodell. Die Daten von O2 wurden von dem Anaylseunternehmen Teralytics im Auftrag des Mobilfunkanbieters ausgewertet. Grundlage waren anonymisierte Bewegungsprofile von etwa 40 Millionen Handys.

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