Was ist eine „perfekte Hausfassade“? Sie dürfte nicht viel Raum einnehmen, denn Platz ist besonders in den Städten rar und teuer. Trotzdem benötigt sie beste Wärmedämmwerte, sollte selbst noch jede Menge Energie produzieren und natürlich einen hervorragenden Schallschutz bieten. Nicht zuletzt muss die optimale Fassade einen hohen Brandschutzgrad aufweisen, ganz besonders, wen es sich um ein Hochhaus handelt, aus dem die Menschen nicht so schnell entkommen können. Alles zusammen klingt eher nach Utopie als nach Wirklichkeit – und doch hat eine Fassadenfirma dieses Ziel nach eigener Aussage erreicht.


Foto: Screenshot aus Youtube-Video s.u.

Die neuartige Fassade ist 21 cm dünn – mitsamt PV-Modulen

Das Fassadenbau-Unternehmen FKN tat sich für dieses Projekt mit den Planern von Drees & Sommer SE zusammen. Gemeinsam entwickelten die Spezialisten eine modulare platzsparende Fassade, die den Energieverbrauch des betreffenden Gebäudes stark reduziert und gleichzeitig selbst Energie produziert. Die Brandschutzklasse qualifiziert das neue Produkt für den Hochhausbau und auch der Schallschutz bewegt sich auf höchster Stufe. Dabei nimmt die thermische Hülle nur etwa 9 cm Breite in Anspruch, mitsamt den integrierten PV-Elementen, ist die Fassade 21 cm dünn. Hätte man dieses Konstrukt auf herkömmliche Weise erstellt, wäre unter 40 Zentimetern nichts zu machen: viel wertvoller Wohnraum, der damit verlorenging.

Die Erfindung ist Cradle-to-Cradle zertifiziert

Insgesamt erzeugt die Fassade mehr Energie, als das gesamt Gebäude verbraucht, so die Hersteller. Außerdem ist die Erfindung mit verschiedenen Umweltlabeln versehen und Cradle-to-Cradle-zertifiziert, das heißt also, nach dem Prinzip der konsequenten Kreislaufwirtschaft produziert. Das System ist bereits patentiert, aktuell entsteht ein erster Neubau mit der FKN-Fassade in Stuttgart. Dort will die Firma Drees & Sommer SE einziehen, direkt an einem vierspurigen Autobahnzubringer, dessen Lärm dann hoffentlich durch den Schallschutz aufgefangen wird. Das Grundstück ist schmal, die Bauweise sollte entsprechend flächeneffizient sein. Die PV-Module werden an der Süd- und Westseite integriert, wo sie den meisten Sinn bringen.


Die e-coFace Fassade im Video

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Das Plusenergiehaus namens OWP12 wird auch mit PV-Modulen auf dem Dach und mit einer Wärmepumpe versehen. Es dient nicht nur als Verwaltungsgebäude, sondern selbstverständlich auch als Anschauungsobjekt für alle, die neugierig sind.

Quelle: ingenieur.de

1 Kommentar

  1. Achmed Khammas

    1. August 2021 at 14:50

    Nun, Energiefassaden gibt es schon zuhauf – und in diversen Variation. Man sehe sich einmal die folgende Übersicht an: https://www.buch-der-synergie.de/c_neu_html/c_04_28_sonne_sonnenhaeuser_32_solarfassaden.htm

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