Pflanzen haben ein feines Gespür für ihre Umwelt. Sie ahnen eine Dürre voraus, nehmen feinste Veränderungen im Boden wahr und erkennen das Potential des Wassers, das ihre Wurzeln umspült. Leider können sie (noch nicht) mit uns reden, um ihre Geheimnisse preiszugeben. Mit dem letzten Punkt geben sich Forscher am berühmten MIT, dem Massachusetts Institute of Technology, nicht zufrieden: Sie bringen die Kommunikation in Gang und züchteten deshalb Spinat, der E-Mails verschickt. Junger Spinat: Wie gesprächig ist er? Pflanzen sind fabelhafte analytische Chemiker Manche Menschen sprechen aus Überzeugung mit ihren Pflanzen, damit diese wachsen und gedeihen. Antwort gibt das Grünzeug normalerweise nicht, aber die von uns erzeugten Schallwellen scheinen manchen von ihnen tatsächlich zu nützen. Gäbe es eine Möglichkeit, den Spieß umzudrehen und die Pflanzen zu uns sprechen zu lassen, ließe sich damit nicht nur unsere Neugier stillen, sondern auch der Umweltschutz verbessern. Denn die grünen Nachbarn wissen viel mehr als wir ahnen, sie lesen in der Natur und bereiten sich entsprechend auf Veränderungen vor. Man könnte sie als fabelhafte analytische Chemiker bezeichnen, die ihre Erkenntnisse leider nirgendwo publizieren. Spinat spürt Nitroaromate im Wasser auf Die amerikanischen Wissenschaftler brachten Spinat zum Sprechen, indem sie einzelne Pflanzen mit einem elektronischen System ausstatteten. Die Pflanzen spüren Nitroaromate im Grundwasser auf, chemische Verbindungen, die in Duftstoffen und Sprengmitteln vorkommen – und natürlich nicht in gesundes Wasser gehören. Die Stoffe sind schwer biologisch abbaubar und toxisch für Wasserorganismen. Bei Säugetieren können sie kanzerogen wirken. Die Spinatblätter geben bei Kontakt mit Nitroaromaten ein Signal von sich, das von einer Infrarotkamera abgelesen wird. Und flugs wird eine E-Mail an die Wissenschaftler geschickt, die dann das Problem ins Visier nehmen können. Damit wird der Spinat wahrscheinlich zum Trendsetter in der Pflanzenwelt. Denn: Dieser Versuch lässt sich beliebig erweitern, um auf verschiedenste Weise Verschmutzungen und veränderten Umweltbedingungen auf die Spur zu kommen. Mit Hilfe kommunikativer Gewächse. Quelle: nature.com Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter