Forscher des Cardiff Catalysis Institute der Universität Cardiff haben eine neue, im wahrsten Sinne des Wortes grüne Methode für die Gewinnung von Wasserstoff gefunden: Es gelang ihnen, große Mengen Wasserstoff aus einer bestimmten Grasart freizusetzen. Dafür benötigten sie nicht mehr als Sonnenlicht und einen günstigen Katalysator.


Bild:  Grass,   Kamil Porembiński, Flickr, CC BY-SA 2.0
Bild: Grass, Kamil Porembiński, Flickr, CC BY-SA 2.0

Wasserstoff aus Pflanzenmasse

In Deutschland ist die Grasart, um die es sich dreht, als Schwingel (Festuca) bekannt. Es handelt sich dabei um eine recht weit verbreitete Grasart, die bald eine günstige Quelle für Wasserstoff darstellen könnte, aus dem dann Energie gewonnen wird.

Wasserstoff ist weltweit in Massen in Wasser, Pflanzen und anderen organischen Massen vertreten. Aus diesem Wasserstoff ließe sich nahezu emissionsfrei Energie gewinnen, aber die Herausforderung ist, ihn überhaupt erst freizusetzen. Und zwar vorzugsweise auf eine Art und Weise, die ihrerseits nicht viele Emissionen verursacht sowie effizient und günstig ist.


Eine vielversprechende Quelle für Wasserstoff ist neben Wasser Cellulose, also der Hauptbestandteil aller pflanzlicher Zellwände und das weltweit am häufigsten auftretende Biopolymer. Die Forscher der Universität Cardiff untersuchten die Möglichkeit, mit Hilfe von Sonnenlicht und einem Katalysator aus Cellulose Wasserstoff zu gewinnen.

Dieser Prozess ist als Photokatalyse bekannt: Das Sonnenlicht aktiviert den Katalysator, welcher dann aus Zellulose und Wasser Wasserstoff gewinnt.

Nickel als Katalysator

Die Forscher untersuchten dabei die Effektivität von drei unterschiedlichen Katalysatoren: Palladium, Gold und Nickel. Besonders interessant war dabei Nickel, da es sich um ein vergleichsweise häufig auftretendes und günstiges Element handelt. Die Experimente mit Schwingel bewiesen, dass die Methode in der Praxis verwendet werden kann und dass Nickel ein effektiver Katalysator ist. Professor Michael Bowker sagte über die Methode: „Our results show that significant amounts of hydrogen can be produced using this method with the help of a bit of sunlight and a cheap catalyst. Furthermore, we’ve demonstrated the effectiveness of the process using real grass taken from a garden. To the best of our knowledge, this is the first time that this kind of raw biomass has been used to produce hydrogen in this way. This is significant as it avoids the need to separate and purify cellulose from a sample, which can be both arduous and costly.

Die Methode muss natürlich noch weiter untersucht werden, bevor sie in der Praxis einsetzbar ist. Aber sollte sie sich als so erfolgreich herausstellen, wie sie es gerade verspricht, dann könnte es sich um einen Meilenstein im Bereich grüner Energie handeln.

via University of Cardiff

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