Schon in den 1970er Jahren bauten deutsche Ingenieure erste Prototypen des Transrapids. Diese Magnetschwebebahn konnte enorme Geschwindigkeiten erreichen, ließ sich aber nie wirtschaftlich betreiben. Heute gibt es nur eine einzige Strecke im Regelbetrieb weltweit: Sie verbindet die Innenstadt mit dem Flughafen von Shanghai. Allerdings ist der Transrapid auch nicht völlig in Vergessenheit geraten. Vielmehr wurde er immer mal wieder als Inspiration genutzt oder gezielt weiterentwickelt. China etwa baut gerade ein Streckennetz für die CRRC 600 genannten einheimischen Hochgeschwindigkeitsmagnetschwebahnen. Diese wiederum basieren auf der Technologie des Transrapid. Elon Musk wiederum propagiert seit vielen Jahren den sogenannten Hyperloop. Vereinfacht ausgedrückt wird dabei eine Magnetschwebebahn in eine Vakuumröhre verlagert. Dadurch reduzieren sich Reibung und Widerstand weiter. Die Folge: Es sind Geschwindigkeiten von bis zu 1.200 Kilometern möglich. Kurz- und Mittelstreckenflüge könnten so überflüssig werden.


Bild: Transpod

Ab dem Jahr 2030 wäre in kommerzieller Betrieb denkbar

Es ist daher nicht verwunderlich, dass weltweit zahlreiche Unternehmen an der Realisierung dieser Vision arbeiten. Allen gemeinsam ist allerdings, dass sie noch keinen wirklich einsatzfähigen Hyperloop bauen konnten. Zumindest existieren aber bereits zahlreiche Teststrecken, auf denen verschiedene Ansätze ausprobiert werden können. Technologisch recht weit vorne dürfte die kanadische Firma Transpod sein. Diese hat nun mit dem FluxJet ein erstes konkretes Projekt angekündigt. Demnach sollen schon im Jahr 2027 die Bauarbeiten an einer Hyperloop-Strecke zwischen Edmonton und Calgary beginnen. Erste Passagiere oder Waren könnten dann ab dem Jahr 2030 transportiert werden. Geplant ist der Einsatz von jeweils 25 Meter langen Waggons, die für 54 Passagiere oder zehn Tonnen Last konzipiert wurden. Die Kosten für den Bau der Strecke werden auf rund 18 Milliarden Dollar geschätzt. Wie ernst das Unternehmen die Sache nimmt, zeigt die Tatsache, dass bereits mit den ersten Schritten für das nötige Genehmigungsverfahren begonnen wurde.

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Innerhalb von Städten ist der Zug außerhalb der Röhre unterwegs

Bisher hat Transpod zwar schon einige kleinere Transportsysteme realisiert. Beim Bau von großflächigen Streckennetzen fehlt es dem Unternehmen aber noch an Erfahrung. Zumindest wird das Projekt aber auch von der Provinzregierung in Alberta unterstützt. Der Ansatz das kanadischen Unternehmens unterscheidet sich zudem in einigen Punkten von den Ideen der Konkurrenz. So soll die Magnetschwebebahn innerhalb von Städten außerhalb der Vakuumröhre operieren. Hier ist er dann nur mit maximal neunzig Stundenkilometern unterwegs. Dies könnte die Kosten reduzieren und die Genehmigungen vereinfachen. Außerhalb der Städte fahren die Waggons dann in eine spezielle Schleuse, in der die Luft abgeführt wird. Zumindest im verkleinerten Maßstab konnte der FluxJet auf der firmeneigenen Teststrecke seine Funktionsfähigkeit auch schon unter Beweis stellen. Nun sind die Ingenieure optimistisch, auch die große Vision schon bald Realität werden zu lassen. Kritiker verweisen allerdings darauf, dass einige Fragen noch ungeklärt sind – etwa wie Züge in der Vakuumröhre evakuiert werden können.

Via: Transpod

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