Wintersport macht Spaß aber nicht auf der Straße! Winterliches Herumrutschen mit Auto, Bike oder Schusters Rappen kann fatal enden, darum haben wir unseren Winterdienst. Doch auch der hat seine Tücken, muss ständig neu ausrücken, kommt manchmal zu spät und verstreut dann noch umweltschädigendes Salz. Besser wäre es, der Asphalt würde gar nicht erst frieren und den fallenden Schnee von selbst auftauen, um ihn lässig abfließen zu lassen. Reines Wunschdenken? Nein, eine realistische Zukunftsversion – und das ohne künstliche Erwärmung.


Tauen unsere Straßen sich demnächst von selbst auf?

Chloridhaltiges Salz ist eine schlechte Lösung

Bei Schnee und Eis wird es deutlich gefährlicher im Straßenverkehr, dagegen hilft nur eines: chloridhaltiges Salz, zumindest bis jetzt. Die Substanz setzt den Gefrierpunkt des Wassers so stark herab, dass Schnee und Eis tauen. Leider gelangt es nach getaner Arbeit oft in die Natur, rinnt ins Erdreich und in nahe Gewässer. Das tut der Umwelt nicht gut, vor allem, wenn immer wieder neue Großportionen Salz folgen. Tiere leiden wegen des Salzes unter wunden Pfoten, Fahrzeuge beginnen, zu rosten. Alles in allem keine befriedigende Situation, zumal die Methode nicht zuverlässig funktioniert.

Chloridfreies Salz mit Zusatzstoffen in Mikrokapselform hilft!

Kann Asphalt ohne energieraubende Erwärmung von selbst auftauen? Forscher der chinesischen Hebei University of Science and Technology haben in Zusammenarbeit mit weiteren Einrichtungen eine umweltfreundliche und effiziente Methode entwickelt, die überzeugend klingt. Dafür verwendeten sie ein chloridfreies Salz auf Acetatbasis, das sie mit einem Tensid, Siliziumdioxid, Natriumkarbonat und Hochofenschlacke mischten. Die Schlacke befindet sich übrigens auch in salzsicherem Beton. Aus diesem Gemisch fertigten sie ein feines Pulver an, das sie mit einer Polymerlösung überzogen. Mit den so entstandenen Mikrokapseln ersetzten sie einen Teil des mineralischen Füllstoffs, der in einer regulären Asphaltmischung enthalten ist.


Die Forscher testeten ihren neuartigen Asphalt auf einer Autobahnausfahrt – und das mit Erfolg. Kontinuierlich fallender Schnee taute direkt darauf auf, der Gefrierpunkt des Wassers ließ sich auf -21ºC absenken. Auf Basis von Labortests schätzten die Wissenschaftler, dass eine 5 cm dicke Asphaltplatte die Salzkapseln ungefähr sieben bis acht Jahre lang freisetzen würde, um in dieser Zeitspanne für eisfreie Straße zu sorgen. Außer in Gebieten wie Sibirien mit noch niedrigeren Temperaturen.

Quelle: newatlas.com

1 Kommentar

  1. Achmed Khammas

    13. März 2023 at 15:14

    Sinnvoller wäre es, den sommerlichen Wärmeeintrag zu nutzen – indem die Fahrbahndecke zu einem Asphalt-Kollektor umgebaut wird, siehe hier: https://www.buch-der-synergie.de/c_neu_html/c_04_22_sonne_niedertemperatur_heizung_1.htm#Asphaltkollektoren

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