Jeder, der Abends gerne mal weg geht und auch dem Alkohol nicht abgeneigt ist, der kennt das Dilemma: Die bequeme Fahrt mit dem eigenen Auto ist oft nicht möglich. Besonders unangenehm ist das, wenn man „ungeplant“ nicht mehr fahrtüchtig ist und das Auto an der Bar, am Restaurant oder wo auch immer stehen lassen muss. Hier setzt das Startup „Let me drive“ aus Frankfurt am Main an: Mit insgesamt acht Fahrern fährt das Unternehmen seine Kunden auf Abruf mit dem eigenen Auto nach Hause.


Zwei Chauffeure holen den Kunden ab

Die Gründer von „Let me drive“ sind nicht die ersten Jungunternehmer, die diesen Gedanken hatten. In Berlin und Brandenburg sind es „The Nightdriver“, die ihre Kunden nach Hause bringen, und in Hamburg heißt das entsprechende Pendant „Home-Driver“. Auch in Leipzig und Umgebung stehen Chauffeure fürs Privatauto auf Abruf bereit – das entsprechende Unternehmen heißt „drive me home“. Das Konzept ist dabei immer gleich: Bei Anruf kommen zwei Fahrer im Firmenwagen zum Kunden. Einer der Fahrer fährt dann das Auto des Kunden mitsamt diesem selber nach Hause, während der andere mit dem Firmenwagen folgt und den Kollegen am Ziel wieder zusteigen lässt.


Als „Let me drive“ den Service vor fünf Jahren begann, verfügte das Startup über zwei Smarts und vier Chauffeure – die anfangs auch ganz stilecht mit weißen Handschuhen und einer schwarzen Schirmmütze bei den Kunden auftauchten. Heute hat das junge Unternehmen insgesamt acht Fahrer und die beiden Smarts mit einem weißen und einem schwarzen Jaguar ergänzt, die von einem Autohaus gesponsert wurden. Die Chauffeure versuchen, im Wunschauto des Kunden zu erscheinen – insbesondere bei Großereignissen oder während der „Biergartenzeit“ kann dies aber nicht garantiert werden, da zu dieser Zeit besonders viele Buchungen eingehen. Ein Fahrerteam hat pro Nacht im Schnitt zwischen acht bis zwölf Touren, die weitestgehend im Rhein-Main-Gebiet stattfinden. Es kommt aber auch vor, dass ein Kunde nach Hamburg gefahren werden will. Das muss er dann teuer bezahlen: Etwa 800 Euro kostet eine solche lange Tour.

Etwas teurer als Taxis

Ein Taxiunternehmen wollen die jungen Unternehmer bewusst nicht sein – und auch keine Konkurrenz für diese. „ Wir sind ein besonderer Chauffeurdienst und besetzen damit eine Nische im Rhein-Main-Gebiet„, so Stefan Nedeljkovic, der „Let me drive“ gemeinsam mit seinem Partner Bojan Boskovic gegründet hat.

Die Fahrer von „Let me drive“ bezeichnen sich selber als absolute Autofans, was ihnen insofern zugute kommt, als dass ihre Kunden häufiger hochwertigere, teurere Autos fahren. Das liegt wohl in der Natur der Sache, schließlich ist das Angebot von „Let me drive“ eher was für Besserverdiener. Für eine etwa 17 Kilometer lange Strecke zahlt ein Kunde zum Beispiel etwa 50 Euro – was ca. 17 Euro über dem Preis eines Taxis liegt. Für die Kunden ist es dennoch oft das Geld wert. Schließlich müssen sie am nächsten Tag das eigene Auto nicht abholen.

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